Ansturm auf die Skigebiete:Auf die Piste, fertig, los!

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So leer wie auf diesem Foto dürfte es in der Faschingswoche im Skigebiet am Spitzingsee nicht zugehen.

(Foto: Alpenbahn Spitzingsee, Heckmair)

In der Faschingswoche ist der Ansturm auf die Skigebiete riesig. Am Brauneck und am Spitzingsee werden bis zu 6000 Besucher am Tag erwartet. Wie sich die Liftbetreiber wappnen - und welchen Geheimtipp sie haben.

Von Benedikt Warmbrunn

Jeden Morgen läuft Heike Sieger über den großen Parkplatz am Königssee, diese paar Meter sind für sie genauso verlässlich wie ein Blick in den Kalender oder in den Wetterbericht. In diesen Tagen zum Beispiel sieht sie deutlich mehr Autos als sonst, mit vielen verschiedenen Kennzeichen, aus dem Salzburger Land, aus München, sogar aus Dänemark. Nach diesen paar Metern weiß Sieger daher, erstens: Das Wetter ist gut. Und, zweitens: Es ist wieder Faschingswoche.

In dieser Woche soll das Wetter, sagt Heike Sieger von der Jennerbahn, "wunderbar" werden, mit Temperaturen knapp unter null Grad, gelegentlichem Schneefall, ansonsten nur Sonne und Wolken. Kein Nebel. Im vergangenen Jahr war das mit dem Wetter an Fasching ganz anders, teilweise hatte es geregnet. Das war auch auf den Parkplätzen sichtbar, es kamen vor allem weniger Tagesgäste.

Im Skigebiet am Sudelfeld etwa sind in Wochen, in denen keine Ferien sind, etwa 75 Prozent der Besucher Tagesgäste, in den Faschingsferien immerhin noch 50 bis 60 Prozent. Bei gutem Wetter erwartet Harald Gmeiner, der Touristik-Chef von Bayrischzell, bis zu 7000 Wintersportler pro Tag, in anderen Wochen sind es maximal um die 2000. Viele kommen aus dem Großraum München, einige auch aus Berlin und aus den Benelux-Ländern. Auch aus dem Rheinland kommen Skifahrer, sagt Gmeiner: "Wem der Karneval nicht so taugt, der flüchtet in die Berge."

Auf diesen Ansturm bereiten sich die Skigebiete gut vor; dass sich Mitarbeiter keinen Urlaub nehmen dürfen, ist so selbstverständlich, dass es nicht einmal eine Urlaubssperre gibt. Am Brauneck und am Spitzingsee werden jeweils 5000 bis 6000 Besucher pro Tag erwartet, um sie kümmern sich pro Skigebiet vier bis fünf Mitarbeiter zusätzlich, am Parkplatz, an den Liften, bei der Pistenabsicherung. "Wo mehr los ist, muss auch mehr kontrolliert werden", sagt Peter Lorenz, der Geschäftsführer der Bergbahnen an Brauneck und Spitzingsee.

Besondere Aktionen am Faschingsdienstag

Auch das Skigebiet Garmisch Classic ist bei Tagesgästen aus Süddeutschland beliebt. Am Hausberg werden täglich etwa 5500 Besucher erwartet, 2000 mehr als in anderen Wochen. Die Mitarbeiter, die dort zusätzlich eingesetzt werden, richten sich ganz besonders an Familien. Sie helfen beim Einsteigen in die Sessellifte, kontrollieren an der Förderbändern, unterstützen im Kinderland. In der Ferienwoche wird zudem die Wankbahn geöffnet, für Winterwanderer und zum Schlittenfahren.

Bleibt noch die Sache mit dem Fasching: Selbst wer vor diesem flieht, kann ihm nicht entkommen. Fast in jedem Skigebiet gibt es am Dienstag besondere Aktionen. Wer am Jenner maskiert kommt, erhält Rabatt auf bestimmte Karten. Am Sudelfeld gibt es ein Nostalgie-Rennen, auf Holzski. Am Hausberg bleiben die Lifte bis 18 Uhr in Betrieb. Am Brauneck wird auf den Hütten gefeiert, am Jaudenhang gibt es einen Kinderfasching.

Peter Lorenz verrät daher noch einen Geheimtipp: Am Spitzingsee hat auch das Skigebiet Taubenstein täglich geöffnet. Insider und Einheimische, sagt Lorenz, gehen in den Ferien ohnehin nur dort skifahren.

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