Anschlag in Ansbach:Detonation vor der Weinstube

Nach der Explosion sperrt die Polizei die Altstadt ab, später auch die Gegend um das Flüchtlingsheim, wo der Täter lebte. Fotos aus Ansbach.

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Anfangs spricht die Polizei noch vorsichtig von einer "Gasexplosion", Stunden später ist klar: Mitten in der idyllischen Barockstadt Ansbach ist eine Bombe explodiert. Der mutmaßliche Täter Mohammad D., ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien, wollte offensichtlich den Sprengsatz mit scharfkantigen Metallteilen in seinem Rucksack bei einem Musikfestival mit etwa 2500 Besuchern zünden. Ihm wird aber der Einlass verwehrt.

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Stattdessen explodiert die Bombe gegen 22:10 Uhr vor dem Eingang zu dem Open-Air-Konzert. Zwölf Menschen werden verletzt, drei davon schwer. Der mutmaßliche Attentäter wird getötet.

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Am Montagmorgen ist der Bereich direkt um den Tatort gesperrt. Die weitläufige Sperrung der Ansbacher Altstadt ist dagegen bereits aufgehoben, auch die Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Ein Polizeisprecher beschreibt die Lage als ruhig.

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Spezialkräfte der Polizei sichern am Morgen die Gegend um das Flüchtlingsheim in Ansbach ab, wo der Syrer zuletzt lebte. Ob die Tat einen islamistischen Hintergrund hatte, wird noch ermittelt.

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Die Polizei hat inzwischen eine Sonderkommission mit mehr als 30 Mitgliedern gegründet. Sie soll die Ermittlungen nach dem Attentat leiten. Mitarbeiter des bayerischen Landeskriminalamtes, der Bereitschaftspolizei, weitere Spezialeinsatzkräfte sowie Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren und Rettungsdienste unterstützen die Arbeiten.

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Auch die Politik reagiert, Innenminister Joachim Herrmann fordert strikte Gegenmaßnahmen: "Wir müssen sehen, dass neben vielen Flüchtlingen mit schlimmen Schicksalen auch Leute in unser Land kommen oder gekommen sind, die eine echte Gefahr für die Sicherheit der Menschen in unserem Land darstellen", sagt er am Montag Nachrichtenagentur dpa. Eine solche Woche habe er noch nicht erlebt, sagte Herrmann, der seit fast neun Jahren Innenminister in Bayern ist. Am Montag vergangener Woche hatte ein 17-Jähriger in Würzburg unter anderem mit einer Axt Menschen angegriffen. Und am Freitag lief ein 18-Jähriger in München Amok. Es gab insgesamt mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.

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Die Bundesregierung warnt indes vor zu frühen Urteilen. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Für ein islamistisches Motiv gebe es bislang "keinen belastbaren Hinweis." Auch die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer forderte, zunächst die Ermittlungen abzuwarten.

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