Anschlag auf Polizeichef:Bayerns rechte Szene

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Rechte Gewalt in Bayern

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Messerattacke auf Passaus Polizeichef: Alois Mannichl ist am Samstag von einem glatzköpfigen Mann in seinem Privathaus niedergestochen und schwer verletzt worden. Nur um zwei Zentimeter verfehlte das Messer Mannichls Herz. Vermutlich ...

Foto: dpa

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... stammte der Täter aus der rechtsextremistischen Szene. So ist inzwischen bekannt, dass er bei der Tat zu Mannichl sagte: "Viele Grüße vom nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein, du trampelst nicht mehr auf den Gräbern unserer Kameraden herum."

Der Polizeichef wird derzeit im Klinikum Passau behandelt und ist auf dem Weg der Besserung.

Foto: dpa

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Der Hinweis auf die Gräber bezieht sich vermutlich auf einen Zwischenfall Ende Juli 2008. Da wurde der Alt-Nazi Friedhelm Busse auf einem Passauer Friedhof beigesetzt. Am Rande des Begräbnisses kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Gästen und der Polizei. Am Friedhofstor schlugen Gäste einen Journalisten nieder. Bei der Beerdigung selbst legte dann der Hamburger Neonazi-Führer Thomas "Steiner" Wulff eine Hakenkreuzfahne auf den Sarg.

Ein Angriff auf einen Beamten in dessen privater Umgebung ...

Foto: dpa; im Bild: Friedhelm Busse (Mitte)

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... ist ein trauriger Höhepunkt: Mit dem Attentat habe die rechte Gewalt in Bayern eine neue Dimension erreicht, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Mit der Anerkennung der rechten Szene als bayerisches Problem ist die Politik einen Schritt weiter als noch 1980.

Foto: dpa; im Bild: der Tatort, Mannichls Haus

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Als im Jahr 1980 der rechtsextreme Selbstmordattentäter Gundolf Köhler mit einer Bombe beim Münchner Oktoberfest 13 Menschen tötete, qualifizierten ihn Politik und Justiz schnell als verwirrten Einzeltäter ab.

Die NPD sieht jedoch in Bayern das größte Potenzial für sich. In keinem anderen westdeutschen Bundesland ist bei Umfragen die Zustimmung zu fremdenfeindlichen Aussagen so hoch.

Foto: ddp

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Die Gegend in und um Passau gehört zu den Schwerpunkten der rechten Szene. Schon früher war die Dreiflüssestadt immer wieder das Ziel von Neonazis aus halb Europa. In den 1990er Jahren gab es dort in der inzwischen abgerissenen Nibelungenhalle regelmäßig Kundgebungen mit mehr als 1000 Rechten aus mehreren Ländern.

Foto: dpa; im Bild: Protest gegen eine NPD-Veranstaltung in der Nibelungenhalle

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Doch auch in anderen Städten Bayerns sind die Rechten aktiv: 2001 schlugen Neonazis nach einer Geburtstagsfeier in der Münchner Gaststätte "Burg Trausnitz" den Griechen Artemois T. zusammen und verletzten ihn schwer.

Foto: dpa; in Bild: Artemois T. mit seinen Rettern

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2004 sorgte die Meldung für Aufsehen, dass der Rechtsextremist Martin Wiese mitten in München eine Bombe hochgehen lassen wollte. Geplant war ein Anschlag auf das im Bau befindliche Jüdische Gemeindezentrum.

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Die Generalstaatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen und klagte Wiese sowie acht weitere Komplizen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung an. Im Mai 2005 wurde der Neonazi zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.

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Weitere Hochburgen der Rechten sind in Bayern Gräfenberg und Wunsiedel. Seit 1999 marschiert die NPD alljährlich am Volkstrauertag zum Gräfenberger Kriegerdenkmal, zwischendurch nahmen die Rechten das oberfränkische Städtchen sogar monatlich in Beschlag.

Die Gräfenberger sehen das ungern ...

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... und denken sich kreative Gegendemonstrationen aus, wie hier, als sich die Bürgermeister der benachbarten Gemeinden als Nikoläuse verkleideten.

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In Wunsiedel ehren Neonazis jedes Jahr den Kriegsverbrecher und Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß mit einem Gedenkmarsch.

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Die Bedeutung des brutalen Angriffs gegen den Passauer Polizeichefs für den Kampf von Polizei, Politik und Justiz gegen die Rechten wird in den nächsten Tagen noch heiß diskutiert werden. Bayerns Innenminister Herrmann brachte schon jetzt ein neues NPD-Verbotsverfahren in die Diskussion ein.

In Passau steht zunächst die Aufklärung des Verbrechens im Mittelpunkt. Der Täter wird noch gesucht.

Foto: Getty; im Bild: Hess-Gedenkmarsch in Wunsiedel

Text: sueddeutsche.de/bavo/gba

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