Anschlag auf Arbeitsagentur:Bekennerschreiben wird geprüft

Nach dem versuchten Anschlag auf die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg sind die Ermittlungen in vollem Gange. "Natürlich sind bei uns die Alarmglocken angegangen", sagt der stellvertretende Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München, Alexander Ecker. In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren zwei Brandsätze an der Bundesagentur aufgefunden worden. Aus welchen Gründen die Brandsätze "nicht explodiert sind" und dadurch "nichts gebrannt" habe - wie Oberstaatsanwalt Ecker schildert -, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Ebenfalls soll abgeklärt werden, ob ein mutmaßliches Bekennerschreiben einer linksextremistischen Gruppierung authentisch ist. Als verantwortlich für den versuchten Anschlag stellt sich darin die Untergruppierung "Militante Zelle" der sogenannten Revolutionären Aktionszellen (RAZ) dar. In dem sichergestellten Schreiben wird offenbar Täterwissen verarbeitet. Ob die Brandsätze tatsächlich aufs Konto einer linksextremistischen Gruppierung gehen oder dieser nur untergeschoben werden sollen, soll nun ermittelt werden.

In der Region um Nürnberg hatten zu Jahresbeginn zwei Schreiben an den Fürther SPD-Bundestagabgeordneten Carsten Träger Aufsehen erregt. Unter anderem war ihm eine Patrone zugesandt worden, die im beiliegenden Schreiben als "kleines Weihnachtspräsent" zur "Warnung" bezeichnet worden war. Auch dieses Schreiben war mit den Kürzeln der beiden linksextremistischen Gruppen gezeichnet gewesen. Leider sei der Fall "bislang nicht aufgeklärt", sagt Träger. Bei den "Revolutionären Aktionszellen" handelt es sich um eine militante, bislang vornehmlich im Berliner Raum aktive Gruppe, die in mehrere Zellen untergliedert ist. Die RAZ soll für diverse Brandanschläge verantwortlich sein, sie war vor allem in den Jahren um 2010 aktiv.

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