Mehr als drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen Messerangreifer im mittelfränkischen Ansbach ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft München wegen eines möglichen terroristischen Hintergrunds. Details wollte ein Sprecher der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus wegen der laufenden Ermittlungen am Dienstag nicht nennen. Zuvor hatten die Nürnberger Nachrichten darüber berichtet.
Ein 30-jähriger Afghane hatte Anfang September einen 17-Jährigen mit zwei Fleischermessern in der Nähe des Ansbacher Bahnhofs angegriffen. Ein 20-Jähriger hatte den Angreifer abgedrängt. Danach war der 30-Jährige auf die inzwischen zum Tatort geeilten Polizisten losgegangen, die ihn mit Schüssen aus ihren Dienstpistolen töteten.

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Zeugen zufolge hatte der Täter mehrfach "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen. Weitere Hinweise auf einen möglichen terroristischen Hintergrund hatten die Ermittler damals zunächst nicht gesehen. Da dieser aber nicht ausgeschlossen sei, habe die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen, sagte der Sprecher.
Der Afghane war der Polizei zufolge als Asylbewerber nach Deutschland gekommen, aber abgelehnt worden. Der Duldungsstatus sollte innerhalb einer Woche ablaufen. Zuvor war der Mann mit kleinen Delikten strafrechtlich in Erscheinung getreten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnungen hatten die Ermittler Antidepressiva gefunden.