Ansbach:Mann beschuldigt Bruder des Mordes an Großtante

Im Mordprozess gegen zwei Brüder vor dem Landgericht in Ansbach hat der jüngere den älteren schwer beschuldigt. Der 25-Jährige sagte beim Prozessauftakt am Montag aus, sein 27 Jahre alter Bruder habe die Tat vor einem Jahr begangen. Er habe die 84 Jahre alte Großtante der beiden getötet. Er habe ihn von der Tat abhalten wollen und "Hör auf, hör auf!" geschrien, sagte der 25-Jährige unter Tränen aus. Laut Anklage sollen die Brüder die Rollstuhlfahrerin am 3. Oktober 2016 in deren Haus in Feuchtwangen getötet haben, um an Geld zu kommen.

Sie raubten demnach 200 bis 300 Euro. Der Anklage zufolge schlugen, würgten und traten die Männer die wehrlose Frau und traktierten sie mit einer Holzlatte. Anschließend hätten die Brüder sie die Treppe in den Keller hinuntergestürzt. Nach den Worten des 25-Jährigen war allerdings allein sein Bruder für die Tat verantwortlich. Dieser habe die 84-Jährige gewürgt, geschlagen und getreten und die Treppe runtergestoßen. Die Dauer der Tat habe sich "angefühlt wie eine Ewigkeit". Dann habe sein Bruder zu ihm gesagt: "Es war nicht die erste Alte, die ich umgenietet habe", sagte der 25-Jährige. Der Ältere habe ihn gezwungen, mit ihm das Blut wegzuwischen. Danach sei er zu seiner Freundin gefahren. Die 84-Jährige war die Frau des Großonkels der Männer. Der 25-Jährige wohnte zur Tatzeit bei ihr im Haus, die Brüder nannten sie "Tante".

© SZ vom 17.10.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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