Joris, Philipp Dittberner und Gregor Meyle - das waren die letzten Acts, die auf dem Programm der Ansbach Open 2016 standen. "Herz über Kopf", "Das ist dein Leben", "Keine ist wie du": Alles Hits, die im Radio rauf und runter gespielt werden. Dann explodierte der Sprengsatz.
Das Musikfestival wird seit 2000 alljährlich im Sommer in der Ansbacher Innenstadt ausgerichtet, veranstaltet von der Stadt und den Kammerspielen. Hunderte junge Leute kommen dafür jedes Jahr in die ehemalige Residenzstadt. Das Festival-Gelände ist die Reitbahn, die immer wieder auch für Public Viewing genutzt wird. Die etwa 150 Meter lange Straße ist Teil des alten, aus der Markgrafenzeit stammenden Schlosskomplexes, der heute die Regierung von Mittelfranken beherbergt. Der Anschlagsort liegt am westlichen Ende der Reitbahn.
Gerade einmal 40 000 Menschen leben in dem Ort südwestlich von Nürnberg. Er hat Ruf, eine ziemlich beschauliche Beamtenstadt zu sein, in der sonst wenig los ist. Hier sitzen Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen sowie mittelständische Industrieunternehmen.
Es gibt eine Reihe historischer Sehenswürdigkeiten: beeindruckende Baudenkmäler wie die Hofkanzlei, die Residenz mit ihren 27 Prunkräumen, die prächtige Orangerie im Hofgarten sowie zahlreiche Kirchen. Der "rätselhafte Findling" Kaspar Hauser verbrachte die letzten Jahre seines kurzen Lebens in Ansbach.
Den Auftakt des diesjährigen Festivals hatte am Freitag Wolfgang Ambros gemacht mit dem Theaterstück "Der Watzmann ruft!", das Teil seiner Abschiedstournee ist. Am Samstag spielten Voxxclub ("Rock mi") und La Goassn Volksmusik-Pop. Zum Anschluss-Konzert am Sonntag spielten dann die drei angesagten "Deutschpoeten", wie es die Veranstalter formuliert hatten.