Angebliches Insiderwissen:CSU-Politiker Sauter wegen Aktien in Kritik

Der ehemalige Justizminister Alfred Sauter, 66, steht wegen eines Börsendeals aus dem Jahr 2015 in der Kritik. Dem CSU-Vorstandsmitglied wird vorgeworfen, Aktien mit Insiderwissen gekauft zu haben. Wie die Bild am Sonntag berichtete, hatte Sauter damals am 25. März 300 000 Aktien der Constantin Medien AG zum Stückpreis von 1,45 Euro gekauft. Nur zwei Tage später machte eine Schweizer Tochterfirma von Constantin einen aufsehenerregenden Deal: Der europäische Fußballverband Uefa verlängerte mit der Firma den exklusiven Vermarktungsvertrag für die Fußball-Champions-League bis zum Jahr 2024. Der Wert der Aktie stieg daraufhin und erreichte im Juli 2016 eine Spitze von etwa 2,80 Euro.

Sauter bestätigte, dass er das Aktienpaket kurz vor der Vertragsverlängerung gekauft habe. "Geld habe ich damit aber nicht verdient, da ich die Aktien weiterhin habe", sagte er. Auch Informationen über den bevorstehenden Deal habe er nicht gehabt. Derzeit untersucht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) den Handel mit Constantin-Wertpapieren rund um den Deal im März 2015. "Dabei haben wir den Handel im Blick, nicht einzelne Personen", sagte eine Bafin-Sprecherin. Alfred Sauter war von 1998 bis 1999 Justizminister und ist Mitglied des CSU-Parteivorstands und Vorsitzender der CSU-Finanzkommission. Der Jurist hat eine Kanzlei in München und sitzt zudem für die CSU im Landtag.

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