Dass in dem neunsitzigen Van außer dem Fahrer noch 22 Menschen saßen, die nicht die nötigen Papiere für die Einreise nach Deutschland hatten, das will zumindest einer der drei Angeklagten gewusst haben. Und er selbst sei tatsächlich am Steuer jenes anderen Autos gesessen, das in der Nacht auf 13. Oktober 2023 dem völlig überladenen Van durch halb Österreich vorausgefahren ist, um dessen Fahrer vor Polizeikontrollen zu warnen. Vor Kontrollen wie an der Grenzbrücke bei Simbach, weshalb er stattdessen den Übergang bei Burghausen empfohlen habe. Danach jedoch, so lässt es der Mann seine Verteidigerin vortragen, als der Van auf der Flucht vor einer zivilen Polizeistreife an der Autobahnausfahrt Ampfing in eine Leitplanke raste und sich überschlug, als dabei sieben Menschen starben und viele andere schwer verletzt wurden, da habe er „bereits die Rückreise angetreten“ nach Österreich.
Prozessauftakt:Lotsen in den Tod
Lesezeit: 2 Min.
In Traunstein stehen drei Männer als mutmaßliche Organisatoren und Scoutfahrer des tödlichen Schleuserunfalls von Ampfing vor Gericht. Bei dem Unfall starben sieben Menschen.
Von Matthias Köpf, Traunstein
Sieben Tote:Die Todesfahrt von Ampfing
Vor einem Jahr sind an der A 94 in Oberbayern sieben Menschen gestorben, weil sich ein mutmaßlicher Schleuser einer Polizeikontrolle entziehen wollte. Im Mordprozess werden dramatische Szenen der Verfolgungsjagd vorgespielt.
Lesen Sie mehr zum Thema