Amberg:Flucht und Standesbeamte

Die hohe Zahl der Flüchtlinge fordert auch die Standesbeamten in Bayern. "Die Rechtslage wird immer komplizierter, weil viele Flüchtlinge ohne Papiere nach Bayern kommen oder auch ihre wahre Identität bewusst verschleiern", sagte der Vorsitzende des Fachverbandes der bayerischen Standesbeamten, Klaus Holub. Es sei genau zu prüfen, ob deutsches Recht oder das des Heimatlandes anzuwenden sei. Das Auslandsrecht ist das Hauptthema einer Fachtagung in Amberg, an der 460 Standesbeamte teilnehmen. Der Freistaat rechnet in diesem Jahr mit 60 000 Flüchtlingen. Die Beamten müssten Geburten, Eheschließungen, Lebenspartnerschaften und Todesfälle beurkunden - zivile, religiöse und andere Rechte sind dabei zu beachten. Den Standesbeamten ist dabei nichts fremd: Scheinehen, Scheinvaterschaften, falsche Identitäten, gefälschte Urkunden, exotische Vornamen. Schleuserbanden nähmen den Flüchtlingen oft die Papiere ab und erschwerten so deutschen Behörden die Überprüfung der Identität und der Staatsangehörigkeit."

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