Öffentlicher VerkehrMit dem Bus die Berge entlang

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Nach Bad Tölz hat der Münchner Verkehrsverbund vor einigen Jahren schon eine Expressbuslinie eingerichtet.
Nach Bad Tölz hat der Münchner Verkehrsverbund vor einigen Jahren schon eine Expressbuslinie eingerichtet. (Foto: Simon Schneider/Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen)

Seit 2018 ist von einem „Alpenbus“ die Rede, der in West-Ost-Richtung das oberbayerische Alpenvorland erschließen soll. Im Dezember soll er endlich zum ersten Mal abfahren.

Von Matthias Köpf

Für viele Reisende in Nord-Süd-Richtung sind die Alpen ein Verkehrshindernis, doch auch in Ost-West-Richtung ist jedenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln bisher kaum ein Vorankommen am oberbayerischen Alpenrand. Wer mit Bus oder Bahn etwa von Rosenheim Richtung Garmisch-Partenkirchen reisen will, muss in aller Regel den weiten, aber üblichen Umweg über München nehmen. Von Ende dieses Jahres an soll das anders werden. Dann kann der 2018 erstmals angekündigte „Alpenbus“ zwischen Rosenheim und Murnau im Stundentakt den Betrieb aufnehmen.

Bis dahin muss das Busunternehmen, das nun den Zuschlag für die neue Strecke erhalten hat, noch Fahrer finden, was in der Branche gerade generell als schwierig gilt. Doch Schwierigkeiten hat das Projekt schon einige überwunden, seit Ministerpräsident Markus Söder es 2018 in einer Regierungserklärung angekündigt hatte. Im Dezember 2023 hatte sich der Kreistag von Garmisch-Partenkirchen als letztes nötiges Gremium für die Pläne ausgesprochen, die zuvor auch schon in den Kreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim gebilligt worden waren.

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Die kommunalen Partner teilen sich die Kosten für die eigentlich zwei neuen Buslinien, die in Bad Tölz aufeinandertreffen werden. Der Freistaat hat beide zu „landesbedeutsamen Buslinien“ erklärt und wird im ersten Jahr knapp zwei Drittel jener Kosten übernehmen, die nicht durch entsprechende Einnahmen gedeckt sind. Danach wird diese staatliche Förderung schrittweise auf die Hälfte des Betriebskostendefizits zurückgefahren.

Einen positiven Effekt versprechen sich vom Alpenbus unter anderem die Touristiker in Oberbayern. So sollen Urlaubsgäste auch ohne eigenes Auto leichter anreisen und in der Region mobil bleiben können. In Murnau, Penzberg, Bad Tölz, Gmund am Tegernsee, Miesbach und Rosenheim gibt es Anschluss an Bahnlinien Richtung München. Fahren wird der Alpenbus ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember. Zum folgenden Jahreswechsel tritt auch der Landkreis Garmisch-Partenkirchen dem Münchner Verkehrsverbund bei. Dann wird der Alpenbus komplett im einheitlichen Tarifgebiet des MVV unterwegs sein.

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