Das Dach des Lehrstuhls für Umweltmedizin am Augsburger Uniklinikum hat eine interessante Aussicht. Im Hintergrund am Klinikum startet gerade ein Rettungshubschrauber, im Vordergrund kniet die Geografin und Pollenexpertin Franziska Kolek vor einer sogenannten Hirst-Typ Pollenfalle und erläutert Technik aus dem Jahr 1952: Ein Motor saugt hier kontinuierlich Luft und damit Pollen an, ein Uhrwerk dreht die klebrige Falle im Innern des Geräts innerhalb von sieben Tagen einmal um die Achse. Experten werten die Pollen dann per Hand aus. Das ist denkbar simpel und international noch immer "der Goldstandard" in der Berechnung des Pollenflugs, wie Kolek sagt. Die Zukunft allerdings steht links vom Haupteingang des Lehrstuhls auf einem anderen Dach: Der unscheinbare weiße Kasten dort ist ein Pollenmonitor, dieses Hightech-Gerät liefert Pollenflugdaten automatisch und stundenaktuell an die Rechner der Wissenschaftlerinnen - und soll so helfen, die Behandlung von Allergikern bis hin zu einer personalisierten Pollenvorhersage zu verbessern.
Pollenmonitor:Wie sich die Behandlung von Allergikern verbessern könnte
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Die Zeit der Birkenpollen steht bevor. In Bayern leiden etwa zwölf Prozent der Bevölkerung an Heuschnupfen.
(Foto: Hildenbrand/dpa)In Bayern stehen Pollenmonitore, die Pollenflugdaten automatisch und stundenaktuell an Wissenschaftlerinnen schicken. Damit sollen künftig Vorhersagen möglich sein, welche Allergiker sich am nächsten Tag besser nicht im Freien aufhalten sollten.
Von Florian Fuchs, Augsburg
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