AfD schickt 14 Parlamentarier:108 Abgeordnete aus Bayern nach Berlin

Im neuen Bundestag sitzen 108 Abgeordnete aus Bayern. Nach dem vorläufigen Endergebnis ist die CSU mit 46 Direktkandidaten im Parlament vertreten - alle haben ihre Wahlkreise direkt gewonnen. Angesicht des miserablen Ergebnisses von 38,8 Prozent schaffte allerdings kein Listenkandidat den Einzug. Auch nicht Spitzenkandidat Joachim Herrmann. Bei der Bundestagswahl 2013 waren - zusätzlich zu den Direktkandidaten aus den damals noch 45 Wahlkreisen - elf Kandidaten über die Liste eingerückt.

Die bayerische SPD ist nach dem schlechtesten Ergebnis seit Kriegsende, mageren 15,3 Prozent, mit 18 Abgeordneten in Berlin vertreten, vier weniger als bislang. Nur ein Neuling ist unter ihnen: der Münchner Lehrer Michael Schrodi. Zwei Bezirkschefs haben den Einzug knapp verpasst: Christian Flisek aus Niederbayern und Carsten Träger aus Mittelfranken.

Die AfD stellt mit dem Ergebnis von 12,4 Prozent 14 Parlamentarier aus Bayern. Darunter sind Landeschef Petr Bystron, Spitzenkandidat Martin Hebner und der Wirtschaftspublizist Peter Boehringer. Da die Bayern-AfD besser abschnitt als erwartet, kommen mit zweistelligen Listenplätzen in den Bundestag: Paul Victor Podolay, 71 Jahre alt und Ex-CSU-Mitglied, der 1982 aus der damaligen Tschechoslowakei als Spätaussiedler nach Deutschland kam; der Bayreuther Wirtschaftsjurist Tobias Peterka, der Diplom-Chemiker Rainer Kraft aus Langweid am Lech und der erst 30-jährige Johannes Huber aus Nandlstadt im Landkreis Freising. Er ist der jüngste AfDler aus Bayern. Außerdem der Münchner IT-Berater Wolfgang Wiehle.

Die FDP entsendet zwölf Bayern nach Berlin, darunter ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete. Das gute Ergebnis von 10,2 Prozent reichte für den früheren Landtagsfraktionschef Thomas Hacker aus Bayreuth, außerdem wird die FDP die jüngste bayerische Abgeordnete stellen: Die Ingenieurin Nicole Bauer aus dem niederbayerischen Velden ist 30 Jahre alt. Von Platz zwölf schaffte es der Arzt und Uniprofessor Andrew Ullmann aus Würzburg.

Die Grünen schicken elf Abgeordnete, zwei mehr als bisher, und so schaffte es auch die langjähriger Fraktionsvorsitzende im Landtag, Margarete Bause. Das war lange unklar, ihr Listenplatz neun galt als unsicher. Ihr folgen nun noch der 36-jährige Stefan Schmidt aus Neumarkt in der Oberpfalz und Lisa Badum, 33, aus dem oberfränkischen Forchheim. Die Linken sind mit sieben Abgeordneten vertreten, sie verbesserten ihr Ergebnis von 3,8 auf 6,1 Prozent. Neben Klaus Ernst, Nicole Gohlke und Harald Weinberg werden künftig auch Susanne Ferschl, Simone Barrientos, Eva Schreiber und Andreas Wagner im Bundestag sitzen.

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