Als sich Bayerns AfD beim letzten Mal in Gruppenstärke in Kreuth einfand, wurde ihr wenig Beachtung zuteil. Das war 2016 (da tagte noch die CSU samt Kanzlerin als Gast dort) und Dutzende Politiker und Fans der AfD postierten sich mit "Merkel muss weg"-Plakaten an der Zufahrt. Beiwerk der Politkulisse.
Nun aber steht die AfD im Fokus, hat sie doch den Ort beim Tegernsee, wo die CSU einst den Mythos Kreuth zelebrierte, für die Klausur ihrer Fraktion erwählt - wenn auch nicht im berühmten Wildbad, nur in einem Hotel. Die Polizei ist alarmiert, der Bürgermeister empört, die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner verschnupft ("Mir gefällt das gar nicht").
Und jetzt droht der AfD weiteres Ungemach, eines majestätischen Ausmaßes: Helene Herzogin in Bayern, Eigentümerin des Wildbads, hat der AfD über einen Anwalt ein Hausverbot im Privatwald erteilt. Der Bayerische Rundfunk nennt Sicherheitsbedenken.
Die AfD hat ja mit einem Gruppenfoto vor prachtvoller Szenerie geliebäugelt, wie es eine CSU-Klausur-Regie kaum besser arrangiert hätte. Womöglich hilft den Abgeordneten ein bisschen Turnen fürs Foto, schief aufs Bild. Der Brief erklärt angeblich exakt, wo der öffentliche Boden endet. Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner schmollt aber: "Bei der prallen Tagesordnung hätten wir ohnehin keine Zeit für einen Spaziergang zum früheren Tagungsort der CSU."