Skilifte:Neue Investoren am Grünten

Betrieb soll nach Sanierung im Sommer und Winter laufen

Von Florian Fuchs, Augsburg

Der Betrieb der Skilifte am Grünten im Oberallgäu ist gerettet, nachdem die Anlagen im Jahr 2017 wegen der Insolvenz der damaligen Eigentümer geschlossen werden mussten. Insolvenzverwalter Florian Zistler teilte am Freitag mit, dass die Kaufverträge mit neuen Investoren in dieser Woche unterschrieben wurden. Eigentümer ist nun die Unternehmerfamilie Hagenauer, die in der Region bereits die "Alpsee Bergwelt" erfolgreich betreibt. Die Käufer haben ihre Pläne für eines der größten Skigebiete im Allgäu auf einer Informationsveranstaltung vorgestellt: Demnach soll am Grünten nach Sanierungen und Neubauten ein Sommer- und Winterbetrieb eröffnen. Zum Kaufpreis sagen die Parteien nichts, die Verhandlungsbasis für die Anlage lag ursprünglich bei 2,95 Millionen Euro.

Bislang stehen am "Wächter des Allgäus", wie der Grünten wegen seiner exponierten Lage genannt wird, eine Doppelsesselbahn, sechs Schlepplifte, ein Übungslift und ein Förderband für Anfänger. Sabine und Martin Hagenauer planen eine neue Zehner-Kabinenbahn und einen Sechser-Sessellift für den Winterbetrieb, die Beschneiungsanlage soll ausgebaut werden. Auch eine Naturrodelbahn ist vorgesehen. Zudem soll mit den Grundstücksbesitzern, der Gemeinde und den Hütten und Almen auf dem Berg das Wanderwegenetz neu strukturiert werden. Ziel sei die Bündelung der Wanderer auf den Wegen und der Rückbau von Trampelpfaden. Planungsbüros arbeiten auch an einer Walderlebnisbahn, einer neuen Tal- und Bergstation sowie einem Neubau der Grüntenhütte.

Ob der Winterbetrieb schon dieses Jahr wieder startet, ist noch unklar. Die Familie Hagenauer stand bereits Ende 2018 als Käufer fest, Grundstücke und Liftanlage befanden sich jedoch im Privatbesitz des vormaligen Eigentümers Gerhard Prinzing, der im Oktober gestorben war. Die Verhandlungen mit den Erben zogen sich wegen komplizierter Besitzverhältnisse hin; allein der Notartermin dauerte laut Insolvenzverwalter Zistler 14 Stunden. Über Jahrzehnte hatte die Familie Prinzing die Lifte betrieben. Die Pleite war 2017 nicht mehr abzuwenden, obwohl die Gemeinde Rettenberg am Fuß des Grünten als Geldgeber eingesprungen war.

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