Schwabinger Kunstfund:Fall Gurlitt im Landtag

Der Fall Gurlitt erreicht das Parlament: Der Kunstausschuss des bayerischen Landtags beschäftigt sich erstmals mit dem Bilderfund. Justizminister Bausback, Kunstminister Spaenle, Staatsanwalt Nemetz und die Leiterin der Taskforce "Schwabinger Kunstfund" wollen Rede und Antwort stehen.

Der Fall Gurlitt erreicht das Parlament: An diesem Mittwoch beschäftigt sich der Kunstausschuss des bayerischen Landtags erstmals mit dem Bilderfund, der die Kunstwelt seit Wochen in Atem hält. Justizminister Winfried Bausback und Kunstminister Ludwig Spaenle (beide CSU), der Augsburger Staatsanwalt Reinhard Nemetz und die Leiterin der Taskforce "Schwabinger Kunstfund", Ingeborg Berggreen-Merkel, wollen Rede und Antwort stehen. Sie werden sich auch fragen lassen müssen, warum die Spitzen der beiden Ministerien nicht über den Sensationsfund im Frühjahr 2012 in der Wohnung des Kunsthändlersohnes Cornelius Gurlitt unterrichtet wurden. Damals waren die heutigen Minister allerdings noch nicht im Amt. Ihre Vorgänger gaben aber an, von nichts gewusst zu haben. Steuerfahnder und Staatsanwälte hatten die Werke - Ermittler hatten 1406 gezählt, Kunstexperten nur 1280, weil sie Werkkomplexe zusammenfassten - im Februar 2012 in Gurlitts Münchner Wohnung beschlagnahmt, darunter viele Werke der klassischen Moderne. Rund 300 Bilder, die ihm nach Einschätzung der Behörden zweifelsfrei gehören, soll Gurlitt nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Augsburg so schnell wie möglich zurückbekommen.

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