Fall Peggy:Gericht widerspricht Vorwürfen

Fall Peggy

Die Leiche von Peggy wurde nie gefunden. Am 10. April wird der Fall in Bayreuth wieder aufgerollt.

(Foto: David Ebener/dpa)

Er habe versucht, einen Gutachter zu beeinflussen: Zwei Journalisten haben schwere Vorwürfe gegen den Richter im Mordfall Peggy erhoben. Jetzt widerspricht das Landgericht Bayreuth.

Von Hans Holzhaider

Bayreuth - Das Landgericht Bayreuth hat den Vorwurf zurückgewiesen, der Vorsitzende Richter im bevorstehenden Wiederaufnahmeprozess im Mordfall Peggy habe versucht, einen Gutachter zu beeinflussen. "Zu keinem Zeitpunkt hat der Vorsitzende dem Sachverständigen inhaltliche Vorgaben für das von ihm zu erstattende Gutachten gemacht oder gar ein Endergebnis vorgegeben", sagte Gerichtssprecher Thomas Goger.

Die Behauptung, der Richter Michael Eckstein habe dem Berliner Gerichtspsychiater Hans-Ludwig Kröber nahegelegt, er möge das später widerrufene Geständnis des wegen Mordes verurteilten Ulvi Kulac für "mehr oder weniger frei erfunden" erklären, war von den Journalisten Ina Jung und Christoph Lemmer aufgestellt worden, die seit Jahren im Fall Peggy recherchieren.

Das Landgericht Hof, das Ulvi Kulac 2004 zu lebenslanger Haft verurteilte, hatte sein Urteil wesentlich mit auf dieses Geständnis gestützt. Richter Eckstein habe dem Sachverständigen lediglich deutlich gemacht, warum sich aus Sicht des Gerichts die Tatsachengrundlage für das Gutachten geändert habe. Keineswegs habe er ihm nahegelegt, zu einem bestimmten Ergebnis zu kommen.

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