Zeitmaschinen (2): Datsun 240 Z:Klassische Verführung

Bis weit in die 1960er war Auto-Japan mit seinen bestenfalls bemühten Hervorbringungen die Lachnummer zwischen Detroit und Zuffenhausen. Doch dann kam der Rächer in Gestalt eines genialen Sportcoupés. Er ritt im Zeichen des Z.

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Zeitmaschine: Datsun 240 Z

Quelle: Riedmann / Autorevue

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Bis weit in die 1960er war Auto-Japan mit seinen bestenfalls bemühten Hervorbringungen die Lachnummer zwischen Detroit und Zuffenhausen. Doch dann kam der Rächer in Gestalt eines genialen Sportcoupés. Er ritt im Zeichen des Z.

1969. Wir schreiben jenes Jahr, in dem ein braver Autohersteller antrat, um Japan endgültig auf der Landkarte der Automobilgeschichte zu verankern. Das Ergebnis war der Datsun 240 Z.

Entgegen der aufgeheizten politischen Stimmungslage war dieses Sport-Coupé keine Revolution, es legte jedoch den Keim für das, was Auto-Japan abseits solider Massenware groß werden ließ. Ein unnachahmliches Gespür für die Nische - aus der mitunter ganz wunderbare Blüten knospen.

"Zeitmaschinen: Legendäre Autos, die Geschichte machten" ist eine Kooperation von sueddeutsche.de und dem österreichischen Magazin Autorevue.

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Astreine Linien, ausgewogene Proportionen - Zeitloses aus dem Jahr 1969.

Bereits ab 1963 hatte sie Albrecht Graf Goertz an der vagen Vorgabe "irgendetwas zwischen Jaguar E-Type und Porsche 911 abgearbeitet. Rasch schälte sich eine Fastback-Karosserie heraus, die vorne ein Lookalike der Corvette, am Heck einen Ferrari gab.

Aber: Goertz quittierte 1965 seinen Job, doch bald darauf machten sich einige seiner ...

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... ehemaligen Mitarbeiter, die Herren Yoshida, Matsuo und Kimura, wieder über das Projekt her.

Sie verpassten der Goertz-Studie den eigentlich gewünschten E-Type-Look, vergrößerten die Dimensionen und setzten am Heck mit rechteckigen Leuchten auf deutlich mehr Eigenständigkeit.

(Ende der Siebziger sollten sich Goertz und Nissan einen respektablen Streit über die Urheberschaft des Z-Designs liefern, man einigte sich schließlich darauf, dass die Nissan-Designer von ihrem Ex-Chef "inspiriert" wurden.)

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Reihenhaus: Der Reihen-Sechser war ein solides Kraftwerk, dem nach seiner Ankunft in Europa hiesige Prüfer gleich einmal nachwiesen, dass er - entgegen den japanischen Angaben - nicht 150, sondern 130 PS lieferte.

Die beiden SU-Vergaser verlangen bei der Synchronisierung nach Chirurgenhänden.

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Die inneren Werte bestreiten Kunstleder-Rauten, Sportsitze mit integrierten Kopfstützen und ein spindeldürres Plastik-Lenkrad, das verzweifelt auf Holz macht.

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Sport! Der 240 Z glänzte neben respektablem Platzangebot mit zahlreichen via Rundchronos servierten Informationen und Radio serienmäßig.

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Die Ouvertüre des Zündschlüssel-Drehens setzte betont nüchtern ein: "Garage". Logisch.

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So erfolgreich die Japaner in den USA waren - und der Z-Reihe den Status des meistverkauften Sportwagens aller Zeiten bescherten -, in Europa kam das Angebot nie so recht über die Rampe, was vor allem am verhältnismäßig stolzen Preis lag.

Die ab 1979 mit dem 280 ZX eingeleitete Umorientierung Richtung Luxus-Sportcoupé konnte da nichts mehr reparieren. Trotz eines 300 ZX (ab 1984) und des beeindruckenden Twin Turbo (283 PS, ab 1990) kam Nissan nicht mehr über die Rolle des Nischen-Players hinaus.

Erst der 350 Z sollte für Nissan ein glorioses Comeback in der Hardbody-Liga besorgen. Ein aufs Wesentliche einreduziertes Sportcoupé - wie sein Ahnvater, der Datsun 240 Z.

"Zeitmaschinen: Legendäre Autos, die Geschichte machten" ist eine Kooperation von sueddeutsche.de und dem österreichischen Magazin Autorevue.

© sueddeutsche.de/Autorevue/gf
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