Youabian Puma auf der LA Auto Show:Das hässlichste Auto der Welt

Youabian Puma auf der LA Auto Show: Bisher gibt es nur ein Exemplar des Puma. Und das gehört seinem Erfinder, dem Schönheitschirurgen Dr. Kami Youabian.

Bisher gibt es nur ein Exemplar des Puma. Und das gehört seinem Erfinder, dem Schönheitschirurgen Dr. Kami Youabian.

(Foto: Youabian)

"Monströs", "lächerlich", "verrückt" sind nur einige der Begriffe, mit denen der Youabian Puma auf der LA Auto Show bedacht wird. Selten waren sich Journalisten aus aller Welt so einig: Es ist das hässlichste Auto der Welt. Dabei ist sein Schöpfer Schönheitschirurg.

Von Felix Reek

Wulstig schieben sich die Kotflügel über die riesigen Reifen, die aus der Karosserie quellen wie eine missglückte Botoxbehandlung. Die Front: das derangierte Zerrbild eines Mazda X5. Hinzu kommt die überdimensionale Größe des Youabian Puma. 2,30 ist er breit, über sechs Meter lang. Selbst ein Hummer ist einen Meter kürzer.

Das Ziel sei gewesen, sich von der Masse abzuheben, "einzigartig" zu sein. Das verkündet der Schöpfer des Puma auf der Homepage des Cabrios. Gebaut für die Reichen die, gelangweilt von ihren Ferraris und Lamborghinis, etwas anderes wollen. Das ist gelungen. Der Youabian Puma ist anders. Abseits jeglicher Konvention. Riesig, gewaltig, ein Koloss von einem Auto. Wie groß er wirklich ist, sieht man erst, wenn ein Mensch sich in seinem Schatten verliert.

Keine Probefahrt ohne Kontoauszug

Dabei ist Schönheit eigentlich das Geschäft von Dr. Kami Youabian. Er ist der Erfinder des Puma und plastischer Chirurg. Doch genau wie in seiner Profession die Grenze zwischen Perfektion und Perversion oft fließend ist, so fehlte ihm wohl auch das Maß bei der Entwicklung seines Autos. 1,1 Millionen US-Dollar kostet das in Kalifornien produzierte Cabrio, mehr als ein Rolls-Royce Phantom. Wer Probe fahren will, muss vorher seine Liquidität beweisen. Dafür bekommt er einen V8-Motor mit sieben Litern Hubraum und 520 PS, der in sechs Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Luxus im Inneren sucht der Kaufinteressierte vergebens. Dort herrscht eitel Plastik aus dem Baukasten von Volvo.

Fünf Jahre dauerte es, den Puma in einer Garage im kalifornischen Gardena zu bauen. "Wir glaubten nicht mehr, dass wir es überhaupt noch schaffen", erklärte Produktmanager Onnik Hovanisian der "Los Angeles Times". Die Ablehnung, die das Auto hervor ruft, kann er nicht verstehen: "Es ist das Traumdesign seines Erfinders." Eines ist Dr. Youabian definitiv gelungen: Er ist das Gesprächsthema der LA Auto Show. Wie die Patienten des Schönheitschirurgen aussehen, wagt jedoch keiner zu fragen.

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In einer Ecke versteckt, erregte der Youabian Puma mehr Aufmerksamkeit, als die großen Hersteller wie BMW oder Mercedes. Die Dimensionen des Zwitters aus Panzer und Sportwagen werden erst deutlich, wenn ein Besucher direkt daneben steht.

(Foto: AFP)
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