Süddeutsche Zeitung

Yamaha MT-09 Tracer im Fahrbericht:Allrounder für Sport und Tour

Lesezeit: 2 min

Von Norbert Meiszies

In den letzten Jahren war es recht still geworden um den Zweiradhersteller Yamaha. Neue Modelle gab es nur noch selten oder wenn, dann hinkten sie der Konkurrenz hinterher. Die Marke verlor mehr und mehr an Marktanteilen. Inzwischen geben die Japaner aber wieder richtig Gas. Eine regelrechte Modellflut schwappt über die europäischen Märkte. Erfolgreich ist vor allem die neue MT-Baureihe. Angefangen mit dem 2013 vorgestellten Dreizylinder-Roadster MT-09, über die Führerschein-A2-kompatible MT-07 bis hin zum Leichtkraftradler MT-125 belegen die Modelle jeweils Spitzenplätze in der Zulassungsstatistik.

Nach und nach erweitert Yamaha nun sein Dreizylinder-Programm. Die MT-09 Tracer ist die neueste Kreation. Sie präsentiert sich als ein aufregend gestylter Sport-Tourer, der bei 847 Kubik Hubraum und einem Gewicht von vollgetankt 210 Kilogramm eher in die Mittelklasse gehört, sich aber mit einer Motorleistung von 115 PS und einem maximalen Drehmoment von 87,6 Nm in den Regionen eines 1000-Kubik-Big-Bikes bewegt. Gegenüber der nackten Standard-MT wurde der Tracer nicht nur einfach eine Verkleidung verpasst, sie wurde in vielen Details auf die Bedürfnisse jener Tourenfahrer zugeschnitten, die auf längeren Strecken gerne etwas sportlicher unterwegs sein möchten.

Knackiges Fahrwerk

Spürbar wird das vor allem am Fahrwerk. Die Tracer kommt bereits in der Standardabstimmung von Upside-down-Gabel und angelenktem Zentralfederbein wesentlich knackiger daher, als die Standard-MT. Über den etwas höher angeordneten und 45 mm breiteren Lenker lässt sie sich spielerisch leicht manövrieren. Einen Teil dazu trägt die aufrechte, nicht zu dicht am Lenker positionierte Sitzposition auf dem verlängerten und um drei Zentimeter verdickten Sitz bei. Für kleine Fahrer gibt es sogar als Option ein Kit zur Absenkung der Sitzhöhe um fünf Zentimeter.

Herzstück der MT-09 ist der 850er-Dreizylinder, der mit in dieser Klasse außergewöhnlichem Beschleunigungsvermögen beeindruckt. Der Vierventiler überzeugt mit einer jederzeit beherrschbaren Laufkultur, die sowohl reine Touren- wie auch aus dem Sportsegment kommende Fahrer begeistert. Je nach Vorliebe und Einsatzzweck kann der Fahrer zwischen drei Fahrmodi wählen. In der niedersten Stufe für den Normalbetrieb, in der nächsten für eine direkte Gasannahme und eine sportbetonte Beschleunigung, in einer weiteren für eine sanfte, um zwölf PS abgesenkte Kraftentfaltung in der Stadt oder bei Regen. Damit ist man eigentlich am besten bedient.

Gute Ausstattung zum attraktiven Preis

Ablesbar sind die Einstellungen im großzügigen Cockpit. Neben den üblichen Hinweisen zu Geschwindigkeit und Drehzahl gibt es dort eine Ganganzeige, Uhr, Tages- und Gesamt-Kilometeranzeige, außerdem Hinweise zum verbleibenden Tankinhalt. Im Digitaldisplay wird außerdem signalisiert, ob die serienmäßige Antischlupfregelung TCS ein- oder ausgeschaltet ist. Dass die Tracer selbstverständlich über ABS verfügt, sei nur am Rande erwähnt.

Ausstattungsmäßig bleiben bei der MT-09 Tracer ohnehin kaum Wünsche offen. Für den attraktiven Preis von 9595 Euro bekommt man einen Zwölf-Volt-Anschluss, Haupt- und Seitenständer sowie Seitentaschenvorbereitung und LED-Scheinwerfer. Per Drehknopf in der Höhe in drei Stufen einstellbar ist zudem das Windschild - was aber etwas Fummelei erfordert. Wer sich nicht entscheiden kann, ob er sich ein Tourenmotorrad oder doch lieber ein Sportbike zulegen soll, liegt mit der Tracer auf jeden Fall richtig.

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Quelle:
SZ vom 03.01.2015
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