Warenverkehr:Mehr Güter auf der Straße

Warenverkehr: Lkw auf einem Zollhof an der Grenze zu Polen.

Lkw auf einem Zollhof an der Grenze zu Polen.

(Foto: Patrick Pleul/dpa)

Der Anteil der Schiene am Warentransport ist im vergangenen Jahr gesunken. Für den Klimaschutz ist das keine gute Nachricht.

Der Lkw-Verkehr hat im vergangenen Jahr in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. Der Marktanteil an der Verkehrsleistung im Gütertransport stieg um fast eineinhalb Prozentpunkte auf 72,6 Prozent. Zugleich sank der Anteil der Bahn von 18,6 auf 18,0 Prozent. Dies zeigen Statistiken aus dem noch unveröffentlichten Bericht "Verkehr in Zahlen" des Bundesverkehrsministeriums, der dem Bahnbündnis Allianz pro Schiene nach eigenen Angaben vorliegt.

Dessen Geschäftsführer Dirk Flege kritisiert: "Nie zuvor war der Marktanteil des Lkw am Güterverkehr so hoch." Damit steuere der Warentransport in Deutschland in eine "völlig falsche Richtung". Um im Klimaschutz voranzukommen, müssten deutlich mehr Gütertransporte über die klimafreundlichen Schienenwege abgewickelt werden. Im Koalitionsvertrag bekennt sich die neue Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP klar dazu, den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent ausbauen zu wollen. Der Abstand zu diesem Niveau sei inzwischen auf sieben Prozentpunkte angewachsen, betonte Flege. Aus Sicht einiger Fachleute wird es daher äußerst schwierig, die Lücke bis zum Jahr 2030 überhaupt zu schließen.

Dass es auch anders gehe, zeige ein Blick nach Europa: In Lettland liege der Anteil der Schiene bei 70 Prozent, in Litauen bei 67 Prozent und in Estland bei 42 Prozent. Auch In der Schweiz, Österreich, Schweden und Finnland komme die Schiene im Güterverkehr auf Marktanteile über 25 Prozent, erklärte das Bahnbündnis.

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