VW Touareg:Stark wie nie

VW steigt in den Markt der Luxus-Offroader ein. Und wie! Der Touareg klotzt mit einem der stärksten Diesel aller Zeiten...

Eric Schmeer

Porsche-Fahrer hätten es sich vermutlich nie träumen lassen, dass ihre Lieblingsmarke bei der Entwicklung einer neuen Baureihe einmal mit der Nutzfahrzeugabteilung eines anderen Herstellers zusammenarbeiten würde.

VW Touareg: ...und soll auch sonst schnurstracks an die Spitze sämtlicher Edel-Kraxler fahren.

...und soll auch sonst schnurstracks an die Spitze sämtlicher Edel-Kraxler fahren.

(Foto: Foto: Volkswagen)

Nachdem Porsche einen Geländewagen zuerst gemeinsam mit Mercedes hatte entwickeln wollen, die Marke mit dem Stern dann aber Porsche-Anteile als Gegenleistung verlangte, ging der Sportwagenhersteller mit Volkswagen zusammen.

Nutzfahrzeug-Fachleute entwickeln Luxus-Offroader

Seinerzeit hatte man bei VW bereits mit der Entwicklung begonnen gehabt. Der neue Geländewagen sollte auf Basis der nächsten Transportergeneration namens T 5 entstehen. Nach einem halben Jahr setzte sich schließlich die Erkenntnis durch, dass sich die Gemeinsamkeiten von Luxus-Offroader und Transporter in Grenzen halten.

Mit dem Touareg will VW seinen Oberklasse-Anspruch unterstreichen. Das Versprechen in Kurzform: im Gelände wie das G-Modell von Mercedes, auf der Straße wie ein BMW X5. Natürlich zielt der Touareg vor allem auf den X5 und die Mercedes-M-Klasse, doch auch der Porsche Cayenne wird als Wettbewerber gesehen.

Platz und Luxus im Überfluss

Der Touareg bietet mit einer Grundfläche von 4,75 mal 1,93 Meter seinen Passagieren viel räumliche Großzügigkeit. Der Kofferraum hinter der großen Heckklappe mit der separat zu öffnenden Heckscheibe bietet das beachtliche Volumen von 500 bis 1.525 Liter. Sollte dies für das Reisegepäck nicht ausreichen, kann der Touareg 3,5 Tonnen Anhängelast an den Haken nehmen.

Kontakt zur Straße

Der Kraftfluss zum permanenten Allradantrieb erfolgt via Verteilergetriebe mit zuschaltbarer Geländeuntersetzung. Das Zentraldifferential ist serienmäßig sperrbar, das Hinterachsdifferential gegen Aufpreis.

Die Lamellenkupplungen der Zentraldifferentialsperre und des Hinterachsdifferentials werden automatisch von der Fahrwerkselektronik angesteuert. Im Normalfall wird die Kraft gleichmäßig an Vorder- und Hinterachse verteilt.

Im Touareg V10 TDI sorgt darüber hinaus eine Luftfederung an Vorder- und Hinterachse mit kontinuierlicher Dämpferregelung on- wie offroad für einen beeindruckend hohen Fahrkomfort.

Starker Auftritt im Gelände

Man kann ihn durch gut einen halben Meter tiefes Wasser führen und in enge Kehren zwingen. 45-Grad-Steigungen oder -Gefälle werden mit ihm problemlos bewältigt. Man kann ihn um bis zu 35 Grad auf die Seite legen, dass der Außenspiegel das Kraut am Wegesrand berührt.

Der Wagen rollt mit Einzelradaufhängung andererseits ausgesprochen komfortabel durchs Land, wobei die Karosserie bei Luftfederung mit wachsendem Tempo automatisch abgesenkt wird.

So ist der Touareg zweifelsfrei eines der leistungsfähigsten Fahrzeuge, die je in Wolfsburg entwickelt wurden. Erwartungsgemäß wird sich der Anteil der eingeschworenen Geländeritter allerdings trotzdem in Grenzen halten.

Zunächst zwei

Fürs Erste kann der Touareg-Interessent zwischen zwei Motorisierungen wählen. Zum einem liefert VW den bekannten 3,2-Liter-V6-Benzinmotor, der 220 PS / 162 kW leistet und bis zu 305 Newtonmeter zur Verfügung stellt.

Zum anderen wäre da noch ein Monster: ein V10-TDI, der mit Bi-Turbo-Aufladung 313 PS / 230 kW und 750 Newtonmeter an das serienmäßige Sechsgang-Automatikgetriebe wuchtet.

Der V6 bringt den 2,2-Tonner in 9,9 Sekunden auf Tempo 100 und später auf rund 205 km/h. Sein Preis: mindestens 39.300 Euro und 13,5 Liter Super je 100 Kilometer.

Der Fünf-Liter-V10-TDI erreicht die Tempo-100-Marke 2,1 Sekunden früher, macht das Auto 20 km/h schneller und verlangt dafür im Schnitt 12,2 Liter Diesel. Allerdings kostet er auch viel mehr: Mit 68.900 Euro steht das V10-Modell in der Liste.

Anfang nächsten Jahres werden zwei weitere Motoren folgen. Ein Fünfzylinder-Reihendiesel mit 2,5 Litern Hubraum soll 174 PS / 128 kW und 400 Newtonmeter bereitstellen, das von Audi bekannte 4,2-Liter-V8-Aggregat 310 PS / 228 kW und 400 Nm.

Im Januar 2004 kommt schließlich der W12 des Phaeton zum Einsatz, der bis dahin von 420 auf 450 PS getrimmt wird. Und damit wäre der Touareg dann so stark wie der Porsche Cayenne Turbo.

Quelle: autocert.de

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