VW Golf GTD:Kompakter Sport-Diesel

Der Motor ist komplett neu, das Fahrwerk ebenfalls und ein Klang-Generator sorgt bei Bedarf für Sportwagenklang im Innenraum: Der GTD ist der stärkste Diesel der siebten Golf-Generation. Der Verbrauch ist in Anbetracht der Fahrleistungen niedrig, doch immer noch viel höher als in den Angaben von VW.

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VW Golf, Golf, VW Golf GTD

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Der Motor ist komplett neu, das Fahrwerk ebenfalls und ein Klang-Generator sorgt bei Bedarf für Sportwagensound im Innenraum: Der GTD ist der stärkste Diesel der siebten Golf-Generation. Der Verbrauch ist in Anbetracht der Fahrleistungen niedrig, doch immer noch viel höher als in den Angaben von VW.

Besonders bei Dieselmodellen steht der Verbrauch im Vordergrund. So versprechen die meisten Hersteller für ihre neuen Selbstzünder mehr Leistung bei weniger Treibstoff.

Um das zu erreichen haben die VW-Ingenieure den Common-Rail-Turbodiesel im GTD komplett neu konstruiert. Das Resultat: Aus seinen zwei Litern Hubraum erzeugt der Vierzylinder nun 184 PS, 14 PS mehr als beim Vorgängermodell. Dazu kommen 380 Newtonmeter Drehmoment, die zwischen 1750 und 3250 Kurbelwellenumdrehungen anliegen.

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Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h - und, um den GTD in 7,5 Sekunden auf 100 km/h zu bringen. Zum Vergleich: Der etwa 1000 Euro preiswertere Golf GTI mit seinem 220-PS-Benziner braucht für den Spurt auf 100 genau eine Sekunde weniger und fährt 246 km/h schnell.

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Der neue GTD verbraucht mit 4,2 Litern Diesel auf 100 Kilometern fast einen Liter weniger als sein Vorgänger - laut Herstellerangaben. Mit Doppelkupplungsgetriebe kommt er im Praxistest auf 4,5 Liter. In den Zulassungspapieren ist beim Handschalt-GTD ein CO2-Wert von 109 Gramm pro Kilometer eingetragen. Ein 90-PS-Polo VW TDI produziert die gleiche Menge CO2, allerdings bei deutlich schlechteren Fahreigenschaften. So schafft der neue GTD auch die 2014 in Kraft tretende Abgasnorm Euro 6.

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Dass standardisierte Laborwerte zwar Motoren miteinander vergleichbar machen, aber mit dem tatsächlichen Verbrauch auf der Straße kaum etwas zu tun haben, zeigt sich auch beim Golf GTD. Bei einer schnell gefahrenen Testrunde verbrauchte er deutlich mehr als in der Datentabelle aufgeführt. Nach knapp 300 Kilometern Fahrt zeigte der Bordcomputer statt der offiziellen 4,2 deutlich höhere 6,6 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer an. Das sind immerhin 57 Prozent mehr als VW angibt.

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Dafür macht das Fahren im GTD viel Spaß. Das Sport-Fahrwerk ist im Vergleich zum Standard-Golf um 15 Millimeter abgesenkt, serienmäßig ist die frisch überarbeitete Fahrdynamikfunktion mit dem Namen XDS-Plus an Bord. Außerdem verfügt jeder GTD über eine direkte Lenkung, die von Anschlag bis Anschlag nur noch etwas mehr als zwei Lenkradumdrehungen braucht und über 17-Zoll-Felgen, auf die 225er Reifen aufgezogen sind.

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Das Fahrwerk lässt sich nicht nur individuell konfigurieren, sondern bietet per Knopfdruck auch drei voreingestellte Modi an: Komfort, Sport, Eco. Bemerkbar macht sich das vor allem bei der Federung. Während im Sportmodus die Straßenoberfläche nur dürftig gedämpft an den Rücken weitergegeben wird, bügelt der Komfortmodus so gut wie jede Unebenheit weg. Anders als bei vielen anderen Herstellern ist der Unterschied zwischen den Modi deutlich spürbar. Dazu kommen sehr gute Bremsen. Das Fahrwerk hält den Golf GTD selbst in forsch angegangenen Kurven stoisch ruhig in der Spur - man muss den Wagen schon arg provozieren, um ein Ausbrechen zu erzwingen.

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Selbst für die sportliche Klangkulisse haben die Ingenieure beim Motor gesorgt - ansonsten nicht gerade ein Merkmal von Dieselaggregaten. Ein speziell für den GTD entwickelter "Soundaktor" erzeugt je nach Motordrehzahl und eingestelltem Modus den jeweiligen Klang: zurückhaltend im "Eco"- oder "Normal"-Modus, eher kernig im "Sport"-Modus. Das Motorengeräusch wird dabei über den im Motorraum montierten Aktor via Windschutzscheibe in den Innenraum geleitet. Was innen dann kernig grollt ist außerhalb des Wagens nicht wahrnehmbar. Perfekt ist das System allerdings nicht. Zum einen lässt sich die Klangfarbe "Diesel" nicht wirklich leugnen und zum anderen scheppern Armaturenbrett und Windschutzscheibe, wenn der Fahrer Gas gibt. Richtig laut wird der GTD aber eigentlich nie.

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Der Dieselmotor beschleunigt den Golf kraftvoll und mit harmonischem Durchzug ab knapp 2000 Kurbelwellenumdrehungen. Allerdings fehlt ihm die bullige Knackigkeit des Benziners im Golf GTI. Es reicht zwar allemal, um etwa auf der Landstraße zügig und stressfrei an Lastwagen vorbeizuziehen, aber an das kräftige Gefühl des GTI reicht der GTD doch nicht heran - trotz des etwas üppigeren Drehmoments.

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Ansonsten hat er viel mit dem GTI gemeinsam. Die bequemen und auch für große Fahrer sehr gut einstellbaren Sportsitze mit dem klassischen Karomuster, die einen ausgezeichneten Seitenhalt bieten, die knackige Handschaltung mit ihren kurzen Wegen und dem stilisierten Golfball als Knauf, die Alu-Pedalerie, die serienmäßig beleuchteten Edelstahlblenden im Türrahmen sowie die abgedunkelte Verglasung hinten. Statt auf die roten GTI-Designelemente setzt der GTD mehr auf schwarze, graue und weiße Farbtöne.

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Außen teilen sich die beiden unter anderem den spezifischen Dachkantenspoiler, die Aerodynamikelemente auf der Heckscheibe oder den unteren Kühlergrill mit Wabenmuster.

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Üppig ist das Paket an aufpreispflichtigen Extras, das VW für den GTD anbietet. Schon serienmäßig an Bord sind die Bi-Xenonscheinwerfer samt Abbiegelicht im Frontspoiler und das LED-Tagfahrlicht. Optional sind unter anderem Abstandsradar, diverse Einparkhilfen und das Navigationssystem erhältlich. Klar wird auch, dass der GTD kein Golf für jedermann mehr ist: Die Aufpreisliste füllt ein kleines Taschenbuch.

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Die Preise für den Golf GTD sind keine Schnäppchen: Mindestens 29.700 Euro sind fällig, mit DSG-Getriebe werden es 31.250 Euro - deutlich mehr, als Volkswagen für den GTI verlangt.

© Süddeutsche.de/pi/goro/cag/leja
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