Vorsicht bei Auslandsreisen:Haftstrafe für Raser

Zu schnelles Fahren im Ausland kann böse Folgen haben. In der Schweiz müssen vom kommenden Jahr an Raser sogar ins Gefängnis. Doch auch in Österreich und Italien ändert sich für Autofahrer einiges. Ein Überblick.

Von Klaus Justen

Urlaubsreisende müssen sich im kommenden Jahr auf gesetzliche Änderungen einstellen. Am rigidesten sind die neue Gesetze in der Schweiz: Dort wurde der Straftatbestand "besonders krasse Missachtung der Geschwindigkeit" ins Gesetz aufgenommen. Ab Tempo 71 in einer 30er Zone oder jenseits von Tempo 200 auf der Autobahn bei erlaubten 120 km/h ist es nicht mehr mit Bußgeld oder Geldstrafen getan: Dann sieht das Gesetz eine einjährige Haftstrafe vor - bei Ersttätern "bedingt", wie das in der Schweiz heißt, also auf Bewährung. Allerdings kann die dazugehörende Geldstrafe, je nach Einkommen, leicht auch fünfstellige Werte erreichen. Um eine andere Preiserhöhung kommen Urlauber in diesem Jahr noch in der Schweiz herum: Die geplante Erhöhung der Vignettenpreise von derzeit 40 Franken (rund 33 Euro) auf 70 oder 100 Franken wird vermutlich erst zum übernächsten Jahr kommen.

Autobahnvignetten

In Österreich gibt es das Pickerl: Die Autobahnvignette wird in der Alpenrepublik im kommenden Jahr teurer. Die Preise steigen um durchschnittlich 3,6 Prozent.

(Foto: Tobias Hase/dpa)

Österreich plant, die Grenzen für Organstrafverfügungen sowie Anonymverfügungen anzuheben. Bei der Organstrafverfügung - vergleichbar mit einem Verwarnungsgeld - soll die Grenze von 36 Euro auf 210 Euro steigen, die noch vor Ort kassiert werden kann. Bei der Anonymverfügung, die nur auf den Halter und nicht auf den Fahrer abzielt, ist eine Anhebung des Limits von 220 auf 500 Euro geplant. Teurer wird in Österreich auch das Pickerl: Die Kosten für die Autobahnbenutzung steigen um durchschnittlich 3,6 Prozent. Der neue Preis für die Jahresvignette beträgt 80,60 Euro (plus 2,80 Euro), für zwei Monate werden 24,20 Euro fällig, und das Zehn-Tages-Pickerl kostet jetzt 8,30 Euro. Auch Motorradfahrer müssen tiefer in die Tasche greifen: Hier liegen die Preise bei 32,10 Euro, 12,10 Euro und 4,80 Euro. Wer mit dem Radl in der Alpenrepublik auf Tour gehen will: Telefonieren auf dem Rad ist ab Januar verboten.

Die beliebte Passtour über das Stilfserjoch in Südtirol gibt es von 2013 an nicht mehr umsonst. Für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen muss an Automaten eine Wochenvignette für 10 Euro gezogen werden, für schwerere Fahrzeuge beträgt der Tarif 30 Euro, und das Ticket ist nur einen Tag gültig. Keine Vignette ist nötig für Fahrräder sowie Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb.

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