Vorschau auf die NAIAS Detroit 2014:Zurück aus der Bedeutungslosigkeit

Der neue BMW M3 feiert auf der NAIAS 2014 sein Debüt.

Der neue BMW M3 feiert bei der NAIAS Detroit 2014 seine Publikumspremiere.

(Foto: STG)

Nach einigen schwierigen Jahren befindet sich die NAIAS Detroit nun wieder im Aufwind. Am 13. Januar startet die 2014er Auflage, bei der vor allem die deutschen Hersteller mit interessanten Neuheiten den Aufschwung der Automesse vorantreiben sollen.

Von Stefan Grundhoff

Es ist noch nicht lange her, da wollte man die North American International Auto Show verschieben, aus Detroit verbannen oder schlicht durch die Los Angeles Autoshow ersetzen. Doch nach einem Durchhänger seit der großen Krise 2009 ist die NAIAS - oder umgangssprachlich Detroit Motor Show - auch 107 Jahre nach ihrer Erstauflage die bedeutendste jährliche Automesse. Traditionell läutet sie das Autojahr ein, und auch 2014 präsentieren die Hersteller an ihren Messeständen zahlreiche Neuheiten.

Einer der Superstars kommt aus dem eigenen Land: der neue Ford F 150, seit Jahrzehnten das meistverkaufte Auto der USA. Entsprechend große Wellen schlägt die Pick-up-Neuauflage in den USA, die mit modernere Motoren, einer wohnlicheren Innenausstattung sowie den bekannten und geschätzten Werten antritt. Daneben zeigen die Lokalmatadoren weitere Pickup-Neuheiten in den Messehallen der Cobo Hall erstmals dem Publikum. Allerdings dürften sich die noch jungen Konkurrenten GMC Sierra und Chevrolet Silverado im Schatten des F 150 ebenso schwer tun wie der eine Klasse darunter angesiedelte Chevrolet Colorado.

Mercedes hat wichtige Neuheiten im Gepäck

Doch auch die deutschen Hersteller nutzen die NAIAS, um sich für das Autojahr 2014 zu positionieren. Erstmals zeigt Mercedes die neue C-Klasse. Der Neuling orientiert sich optisch und technisch an der großen S-Klasse, kommt aber zum Marktstart mit nur drei Triebwerken. Mittelfristig wird es jedoch viele weitere Vier- und Sechszylinder, dazu Allradantrieb, viel Komfort, neue Assistenzsysteme und AMG-Sportversionen mit V8-Motor geben.

Zusätzlich zeigt Daimler mit dem S 600 auch das neue Zwölfzylinder-Aushängeschild mit 530 PS und S-Klasse-Luxus. Etwas rustikaler, aber ebenfalls leistungsstark, ist der Mercedes GLA 45 AMG. 360 PS aus einem Zweiliter-Vierzylinder-Turbo und die Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h sind eine echte Ansage im Kompakt-SUV-Segment.

Sportliches von BMW und Lexus

BMW und Lexus treten in Detroit ebenfalls sportlich auf. BMW stellt im winterlichen Michigan M3 und M4 mit aufgeladenem Dreiliter-Reihensechszylinder und 431 PS vor. Während das Münchner Powerdoppel optisch überraschend zurückhaltend auf Kundenfang geht, will der Lexus RC F mit rasantem Design sowie einem fünf Liter großen Achtzylinder mit 450 PS punkten.

Damit nicht genug der Sportwagenneuheiten bei der Detroit Motor Show. Porsche legt das Spartenmodell 911 Targa wieder auf und zeigt das Halb-Cabrio erstmals auf der NAIAS. Chevrolet legt bei der Corvette nach. Nicht nur die einheimischen Sportwagenfans freuen sich auf die erste nachgeschärfte Variante, die wieder die Bezeichnung Z06 trägt.

Neuzugänge in der Mittelklasse

Hyundai, in Nordamerika weiterhin vom Erfolg verwöhnt, stellt in Detroit die nächste Generation der Mittelklasselimousine Genesis vor. Sie soll in den USA und später auch in der restlichen Welt die europäischen und amerikanischen Modelle der oberen Mittelklasse angreifen. Ein Segment tiefer ist der neue Chrysler 200 unterwegs, der die Italo-Amerikaner wieder in die Erfolgsspur zurückführen soll. In der gleichen Liga, nur deutlich sportlicher, siedelt sich der weiterhin mit reichlich Rallye-Genen und einem XXL-Heckspoiler gesegnete neue Subaru WRX STi an.

In Sachen Zukunftsstudien hinkt die NAIAS weiterhin hinter der europäischen Schöngeist-Messe in Genf, die Anfang März startet, hinterher. Trotzdem gibt es in Detroit einige sehenswerte Visionen und Konzeptfahrzeuge zu bestaunen. Zum Beispiel ein seriennahes Konzeptmodell des neuen Mini John Cooper Works. Kia zeigt die Studie GT4 Stinger Concept, die neben einem extrovertierten Design satte 315 PS und Hinterradantrieb bietet.

Ebenfalls in Detroit zu sehen: das Mini John Cooper Works Concept

Die seriennahe Studie Mini John Cooper Works Concept gibt einen konkreten Ausblick auf die Sportversion der Kleinwagen-Neuauflage.

(Foto: STG)

Infiniti stellt den Q50 Eau Rouge vor, dessen Serienproduktion bereits beschlossene Sache sein dürfte. Die Sportversion des Premiummodells soll künftig gegen die M-, AMG- und RS-Modelle der deutschen Konkurrenz antreten. Von Serienchancen ist das Volvo Concept XC Coupé weit entfernt, aber immerhin bietet es einen Designausblick auf das neue Oberklasse-SUV XC90, das Ende 2014 Premiere feiert.

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