Sieht aus wie ein originaler Bulli, ist auch einer: Das neueste Ergebnis der Elektro-Offensive der Wolfsburger ist eine Zusammenarbeit mit eClassics, einem Anbieter, der sich darauf spezialisiert hat, Oldtimer in E-Autos umzubauen. So erschien bereits 2019 als erstes gemeinsames Produkt ein elektrischer VW-Käfer.
Der kostete allein 100 000 Euro. Der Bulli, den eClassics jetzt in Serie umbauen will, dürfte noch um einiges teurer werden: Als Basis wird in der Studie ein T1 aus dem Jahr 1967 verwendet, das Sondermodell "Samba" ist bei Oldtimer-Kennern besonders gesucht. Restaurierte Exemplare kosten bis zu 100 000 Euro - ohne den Umbau zum Elektroauto.
Für den Umbau verwendete eClassics Komponenten der aktuellen Elektroautos von Volkswagen wie ID.3 oder E-Golf. Die Batterien wurden im Unterboden verstaut, der Motor sitzt im Heck.
Die Ladevorrichtung befindet sich hinter der Stoßstange am Heck. Der E-Bulli soll so eine Reichweite von bis zu 200 Kilometer schaffen. Das ist nicht viel, sollte aber für Ausflüge am Wochenende reichen.
Normalerweise bietet eClassics drei Varianten an, wie die T-Oldtimer umgewandelt werden können. Entweder Kunden kaufen das Kit und lassen es von einer zertifizierten Werkstatt in ihren Klassiker einbauen oder eClassics übernimmt die Elektrifizierung des Oldtimers. Und schließlich: Käufer erwerben den fertigen E-Bulli als Komplettpaket, also einen bereits restaurierten Bulli samt Umbau. Preis: "auf Anfrage". Um genau so einen handelt es sich bei der Studie.
Dabei wird nicht nur das Fahrwerk verbessert und der konventionelle Motor ersetzt, auch der Innenraum erhält eine Modernisierung. Die orientiert sich aber mit ihrer zweifarbigen Ledergarnitur deutlich am Original.
Der Tacho ist weiterhin analog, das Radio sieht zumindest so aus. Hinter dem nostalgischen Look verbergen sich die heute üblichen modernen Angebote: DAB+, Bluetooth und Smartphone-Konnektivität.
Der E-Oldtimer-Bulli dürfte aber eher ein Liebhaberstück bleiben, in äußerst geringer Stückzahl. VW will damit die Aufmerksamkeit auf seine aktuellen Stromer lenken. 2022 soll endlich auch die T-Reihe elektrifiziert werden.