Vernetztes Auto:Autodialog wird zum Stadtgespräch

Die Städte wachsen - und damit auch der Verkehr. Autos sollen sich in Zukunft mit ihrer Umwelt vernetzen, um den Verkehrsinfarkt zu verhindern. So könnten spontane Mitfahrgelegenheiten und neue Parkkonzepte Realität werden. Ein Ausblick auf den Stadtverkehr von morgen.

Von Wolfgang Gomoll

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Peking, China, Auto, Stau, Automarkt China

Quelle: dpa

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Die Städte wachsen - und damit auch der Verkehr. Autos sollen sich in Zukunft mit ihrer Umwelt vernetzen, um den Verkehrsinfarkt zu verhindern. So könnten spontane Mitfahrgelegenheiten und neue Parkkonzepte Realität werden. Ein Ausblick auf den Stadtverkehr von morgen.

Mega-Cities werden bald noch riesiger sein - in Bezug auf die Einwohnerzahlen, aber auch in Hinblick auf den Verkehr. Die Auswirkungen dieser Entwicklung kann man schon in Mexiko City, Mumbai oder Shanghai beobachten: Der Verkehrsinfarkt ist dort fast schon Routine. Wachsende Prosperität der Einwohner, Zuzug und steigendes Verkehrsaufkommen wird die Situation weiter verschärfen. In Mumbai, Delhi, Mexiko-Stadt, São Paulo, Dhaka, Jakarta und Lagos werden Prognosen zufolge im Jahr 2030 jeweils mehr als 20 Millionen Menschen leben.

Vernetzte Mobilität in der Stadt

Quelle: pi

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Um diesen Menschen- und Automobilstrom in den Griff zu bekommen, ist eine intelligente Verkehrssteuerung nötig. Außerdem: Staus kosten Geld. Die Vernetzung der Autos, der Motorräder, der öffentlichen Verkehrsmittel und der ganzen Infrastruktur soll diese Kosten senken.

Vernetzte Mobilität in der Stadt

Quelle: pi

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Die Fahrzeuge werden in Zukunft direkt miteinander kommunizieren, um sich gegenseitig vor Staus oder Gefahrensituationen zu warnen. Durch die Rückmeldung von Verkehrszeichen können Autofahrer Route und Geschwindigkeiten so anpassen, dass sie auf der "Grünen Welle" durch die Städte schwimmen. Die nötigen Informationen werden im Navigationssystem angezeigt, die Routenplanung dementsprechend modifiziert. Ein perfekter Verkehrsfluss ohne Stop-and-Go ist das Ziel.

Vernetzte Mobilität in der Stadt mit der App Moovel

Quelle: Daimler AG

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Durch die Interaktion mit allen Verkehrsmitteln erfährt der Fahrer beispielsweise auch, wann es günstiger ist, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Fahrplan und Parkmöglichkeiten werden sofort auf das Smartphone oder das Navi-System übertragen. Dazu müssen aber auch die öffentlichen Verkehrssysteme verbessert werden, da der Taktzyklus in vielen Städten fast schon ausgereizt ist. U- und S-Bahnhöfe stammen teilweise noch aus den 1970er Jahren und können längere Züge nicht aufnehmen, da der Bahnsteig zu kurz ist.

Shareconomy Carsharing

Quelle: dpa

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Viele innerstädtische Car-Sharing-Autos werden Elektromobile sein. Dass Autos sich dank intelligenter Verkehrssteuerung zunehmend wie von selbst durch die Straßen bewegen, wird den Mensch und die Umwelt entlasten.

Pilotiertes Parken ; Vernetzte Mobilität in der Stadt

Quelle: Abdruck fuer Pressezwecke honora

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Das Parkplatzmanagement in der Stadt von morgen könnte sich ebenfalls ändern. Das heute gängige Konzept der Stellfläche, die eine Person bezahlt und die bei Abwesenheit des dazugehörigen Automobils freibleibt, ist nicht effizient. Die Zukunft gehört dem geteilten Platz, der von mehreren Autos genutzt werden kann.

Die Vernetzung hilft bei der Stellplatzsuche. Parkhäuser und -buchten melden Kapazitäten und leiten den Fahrer dort hin. Das Rangieren und wieder Vorfahren, wie es beim Valet-Parking üblich ist, erledigt das automatisierte Fahren. Da keiner mehr in das abgestellte Auto steigen muss, können mehr Fahrzeuge auf demselben Raum untergebracht werden.

Vernetzte Mobilität in der Stadt

Quelle: Daimler AG - Global Communicatio; pi

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Um das Auto noch besser zu nutzen, können durch den Austausch von Echtzeitinformationen auch spontane Fahrgemeinschaften gebildet werden. Sobald der Fahrer ein Ziel festgelegt hat, melden sich Passagiere, die während der Fahrt auf der Route einsteigen wollen, über soziale Netzwerke an. Der Treffpunkt wird dann sofort ermittelt und die Route noch während der Fahrt angepasst. Hersteller wie Opel experimentieren bereits mit dieser weiterentwickelten Form der Mitfahrzentrale.

© Süddeutsche.de/pi/goro/ihe/leja
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