Verkehrskollaps in Venedig?:In Kanälen ist zu viel los

Motorboote verursachen den "Moto Ondoso" - ein schädlichen Wellenschlag, der den alten Palazzi nicht allzu gut bekommt.

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Die ungewöhnliche Infrastruktur in Venedig verlangt nach strengen Regeln und intelligenter Logistik - wenn es um den Verkehr geht.

Wohin, wohin mit uns allen? Selbst Gondeln scheint es manchmal zu viele zu geben.

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So beschaulich ist Venedig nur manchmal. Aber keine Frage - die Gondeln sind das Herzstück venezianischer Mobilität und gehören zu dieser Stadt wie das Wappentier, der geflügelte Löwe, am Markusplatz.

Die schwarzlackierten, asymmetrischen Barken sind traditionell genau 10,15 Meter lang; der sechszackige Bugkamm steht für die historischen Stadtteile San Marco, Castello, Santa Croce, Cannaregio, San Polo und Dorsoduro.

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Die derzeit rund 200 Vaporetti, die auf dem Canal Grande täglich unterwegs sind und darüber hinaus die umliegenden Inseln ansteuern, sind keineswegs in Konkurrenz zu den Gondeln, betont der venezianische Tourismusbeauftragte Matteo Tassan. "Die Gondeln werden immer Attraktion bleiben. Aber ohne die Wasserbusse, die ohnehin häufig überfüllt sind, wären die ständig wachsenden Probleme des öffentlichen Nahverkehrs unter den besonderen Bedingungen unserer Stadt gar nicht mehr zu bewältigen."

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Doch mit den derzeit wenigstens 80.000 Besuchern und Pendlern pro Tag geht ein anderes Problem einher. Vor zehn Jahren bereits hatte eine Unesco-Studie den schlechten Zustand der kanalseitigen Palastmauern bemängelt. Hauptursache seien die von Motorbooten verursachten Wellen - der Moto Ondoso.

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Mehr als 50.000 Pendler und Studenten aus den umliegenden Orten steigen täglich vom Überland- in den Wasserbus um - was von den Mitarbeitern der städtischen Verkehrsgesellschaft Azienda del Consorzio Trasporti (ACTV) nach logistischer Höchstleistung verlangt.

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Zum schädlichen Wellenschlag trägt auch der Lieferverkehr bei. Mehr als 500 Frachtboote versorgen die Stadt täglich mit rund 850 Tonnen an Gütern - von Lebensmitteln bis zum Baumaterial.

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Dazwischen überqueren Traghettos den Kanal; die auch als Gondeln der Armen bezeichneten Fährkähne sind längst nicht so elegant wie die für Touristen aufgemotzten Pendants. Doch sie bieten neben vier Brücken, die den Canal Grande überqueren, ein kurzes und preiswertes Gondelvergnügen.

Auch die Müllabfuhr kommt übers Wasser: Jeden Morgen sammeln Lastbarken Tonnen von Abfällen Sack für Sack an vorgegebenen Sammelplätzen ein.

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Streng wacht die Verkehrspolizei von ihren Booten aus auf Einhaltung der Regeln, um die Wasserturbulenzen so gering wie möglich zu halten. Nur dann, wenn Feuerwehr, Arzt oder Sanitäter zu Hilfe eilen müssen, ist der Moto Ondoso kein Thema.

Und bei den schwimmenden Prozessionen auf die Friedhofsinsel San Michele spielt Geschwindigkeit ohnehin keine Rolle mehr.

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