Verkehr in der Weihnachtszeit:Gutes Wetter und gute Fahrt

Reiseverkehr Bayern

Autos stehen auf der Autobahn 95 kurz vor Garmisch-Partenkirchen im Stau.

(Foto: dpa)

Milde Temperaturen und weniger Verkehr als im Vorjahr: Am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag prognostiziert der ADAC auf den Autobahnen keine größeren Staus. Doch danach drohen auf manchen Fernstrecken Verkehrsbehinderungen. Was Autofahrer zum Feiertagsverkehr wissen müssen.

Eine weiße Weihnacht ist in diesem Jahr eher unwahrscheinlich. Das ist einerseits schade für die Stimmung zum Fest, aber andererseits eine gute Botschaft für Autofahrer. Denn die Chancen, dass Eis und Schnee den Verkehr lahmlegen sind gering. Dennoch besteht die Gefahr, im Stau zu landen. Doch mit ein wenig Planung kommen Autofahrer ohne Verspätung ans Ziel.

Die Weihnachtstage

Hamburg oder Berlin, Ruhrgebiet oder München: Die größte Staugefahr herrscht auf den Autobahnen in Ballungsraumgebieten, wie der ADAC mitteilt. Am heutigen Montagnachmittag, dem 23. Dezember, wird es noch lebhaft zugehen auf den Fernstraßen. Der Reiseverkehr werde auch die benachbarten Alpenländer erfassen. Der Verkehrsclub warnt für Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich auf allen wichtigen Autobahnen vor Staus und zäh fließendem Verkehr. Mit besonders starkem Verkehrsaufkommen müssten Autofahrer auch auf den direkten Zufahrtsstraßen in die Wintersportzentren rechnen.

Am darauf folgenden Heiligabend (Dienstag, 24. Dezember) und dem ersten Weihnachtsfeiertag (Mittwoch, 25. Dezember) prognostiziert der ADAC kaum Probleme. Zäh fließenden Rückreiseverkehr sollte einplanen, wer am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages (Donnerstag, 26. Dezember) unterwegs ist. Denn an diesem Tag kehren etliche Weihnachtsurlauber bereits wieder heim.

Das Wochenende vom 27. bis 29. Dezember

Angenehme Ruhe: Der Berufs- und Wochenendverkehr vor allem rund um die Ballungsräume ist gering. Daher wird besonders am Freitag- und Sonntagnachmittag deutlich weniger los sein auf Deutschlands Autobahnen als normal üblich, so der ADAC. Anders soll die Situation am Samstag, dem 28. Dezember werden: An diesem Tag rollt die Skiurlauberwelle in Richtung Alpen und Mittelgebirge. Auf den Routen dorthin ist die Staugefahr zeitweise groß, der ADAC prognostiziert viele Urlaubsreisende.

Für die Innenstädte der Ballungszentren sagt der Verkehrsclub nach Weihnachten ein Verkehrschaos voraus. ADAC-Sprecher Reindl: "Da fahren dann alle zum Umtauschen." Sein Tipp: "Ab dem 7. Januar wird es wieder ruhiger."

Vom Jahreswechsel bis zu Heilige Drei Könige

An den Tagen Montag, 30. Dezember, Dienstag, 31. Dezember (Silvester) sowie Mittwoch, 1. Januar (hier vor allem am späten Nachmittag), erwartet der ADAC nur phasenweise etwas lebhaften Verkehr, aber keine großen Probleme für Autofahrer. Die Staugefahr auf den Rückreisespuren nimmt jedoch ab Donnerstag, 2. Januar, stetig zu. In allen Bundesländern außer Hessen enden die Weihnachtsferien am bevorstehenden Wochenende.

Insgesamt dürfte es aber nicht so knüppeldick kommen wie in manchen Vorjahren, denn die Stauzeiten zum Ferienende hin sind etwas entzerrt. In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ist der Montag, 6. Januar, wegen des Feiertags "Heilige Drei Könige" noch frei. Etwas länger schulfrei haben die Kinder auch in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Dort öffnen die Schulen erst wieder am Dienstag, 7. Januar, bzw. Mittwoch, 8. Januar.

Die Spitzenreiter-Stautage des Wochenendes sind: Samstag, 4. Januar (ganz besonders auch auf den Strecken aus den Wintersportregionen) sowie der Sonntag- und Montagnachmittag, 5. und 6. Januar.

Staustrecken

  • Großräume Hamburg, Berlin, Köln und München
  • A 1 Köln - Dortmund - Bremen
  • A 2 Dortmund - Hannover - Braunschweig - Berlin
  • A 3 Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
  • A 4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden
  • A 5 Frankfurt - Karlsruhe - Basel
  • A 6 Metz/Saarbrücken - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
  • A 7 Hannover - Kassel - Würzburg - Füssen/Reutte
  • A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
  • A 9 München - Nürnberg - Berlin
  • A 10 Berliner Ring
  • A 24 Hamburg - Berlin
  • A 61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
  • A 81 Stuttgart - Singen
  • A 93 Inntaldreieck - Kufstein
  • A 95 /B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
  • A 96 München - Lindau
  • A 99 Umfahrung München

Staustrecken im Ausland

Der Weihnachtsverkehr wird auch das komplette europäische Ausland erfassen. Viele Länder starten am Wochenende 19./21. Dezember in Ferien und kehren am Wochenende 3./5. Januar zurück. In den Wintersportländern Österreich, Schweiz, Italien und Frankreich sind neben den Tagen rund um das Fest und den Jahreswechsel besonders die Tage des Bettenwechsels in den Wintersportzentren (also die Samstage) mit besonders viel Stau verbunden.

Besonders stark frequentiert sind folgende Routen

Österreich:

A 1 West-, A 10 Tauern-, A 12 Inntal-, A 13 Brennerautobahn, S 16 Arlberg-Schnellstraße, B 179 Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen Italien: A 22 Brennerautobahn sowie die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal und in den Vinschgau

Schweiz:

A 2 Gotthard-Route, die A 1 St. Gallen - Zürich - Bern, A 13 San Bernardino-Route und die Zufahrtsstraßen in die Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz; längere Wartezeiten an den Autoverladestationen Furka, Lötschberg und Vereina

Pickerlstreit in Österreich

Noch ein Hinweis für Autofahrer in Österreich, die auf der vignettenpflichtigen Inntalautobahn A 12 beispielsweise die Tiroler Urlaubsregionen oder Skigebiete rund um die Wintersportorte Kitzbühel und St. Johann ansteuern. Am 1. Dezember hat die österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen der deutsch-österreichischen Staatsgrenze bei Kiefersfelden und der Anschlussstelle Kufstein-Süd die Vignettenkontrollen wieder aufgenommen.

Zwar sind seit 1997 alle Autobahnen in Österreich und damit auch die gesamte Inntalautobahn A 12 vignettenpflichtig, dank einer Ausnahmeregelung wurden Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen aber bislang auf der Strecke von der Grenze bei Kiefersfelden bis Kufstein-Süd nicht kontrolliert. Diese Ausnahmeregelung endete am 30. November. Wer nun ohne gültiges "Pickerl" angetroffen wird, zahlt mindestens 120 Euro Strafe. Die ASFINAG weist darauf hin, dass die Kontrollen unmittelbar hinter der Grenze beginnen. Letzte Vignetten-Verkaufsstelle vor der Grenze: die Raststätte Inntal. Wer kein "Pickerl" kaufen will, muss die Autobahn spätestens bei der Anschlussstelle Kiefersfelden verlassen.

Zum sogenannten Pickerlstreit lesen Sie hier mehr.

Hinweis für Autofahrer im Ausland

Autofahrer, die im neuen Jahr ins Ausland wollen, sollten sich vor Fahrtantritt unbedingt über die Verkehrsbestimmungen der Länder informieren. Der 1. Januar ist in einigen Ländern Stichtag für Neuerungen. So müssen Autofahrer zum Beispiel in der Schweiz ab 1. Januar ganztägig mit Licht fahren. Außerdem gilt in der Schweiz ab Neujahr eine niedrigere Promillegrenze für Fahranfänger.

In welchen Ländern Winterreifen vorgeschrieben sind, lesen Sie hier.

Welche Ausrüstung Autofahrer benötigen

Unabhängig von den regionalen Wetterprognosen sollten die Autoreisenden für Schnee und Glatteis gewappnet sein. Winterausrüstung wie Schneeketten ist vor allem in Gebirgslagen sehr nützlich. Da es aufgrund der bundesweit sehr großen und konzentrierten Reisewelle flächendeckend zu Staus kommen kann, rät der ADAC dazu, mit einem vollen Tank loszufahren und immer rechtzeitig nachzutanken sowie auch ausreichend Verpflegung, heiße Getränke und Decken mitzunehmen. Frostresistenten Scheibenwaschzusatz nicht vergessen!

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