Ein neues Modell, ein überraschendes Gerichtsurteil, eine skurrile Meldung: Ab sofort präsentieren wir die spannenden Mobil-Themen freitags in den "Top 5 der Woche". Diesmal vom Genfer Autosalon, der bis zum 15. März läuft.
Jemand hat den Stecker gezogen
Ja, was ist denn nun mit der Elektromobilität? Während die deutsche Politik noch darüber berät, wie man den alternativen Antrieb am besten fördern könnte, sieht es in Genf so aus, als gebe es in Zukunft kaum noch etwas zu fördern. Echte Elektroauto-Neulinge, die man schon bald bei einem Autohändler käuflich erwerben kann, gibt es dort exakt: null. Klar, Elektroauto-Pionier Tesla ist auch auf der Messe vertreten, doch dessen jüngstes Modell, das Model S P85D, kennt man nun auch schon ein halbes Jahr.
Der einzige Genf-Debütant, der dem Ideal eines elektrisch angetriebenen Autos am nächsten kommt, ist ein großes SUV. Der Audi Q7 E-tron Quattro (im Bild mit Audi-Chef Rupert Stadler) besitzt sowohl einen Diesel- als auch einen Elektromotor. Er ist ein Plug-In-Hybrid, seine Batterien lassen sich also an einer Steckdose oder Ladesäule wieder füllen. Eine volle Akkuladung soll immerhin für 56 rein elektrische Kilometer reichen. Und dann gibt es noch den Koenigsegg Regera mit V8-Benzinmotor und gleich drei Elektrotriebwerken. Mit mehr als 1500 PS wird der wohl kaum als Ökoauto durchgehen, zumal er nicht einen Kilometer ohne Benzinzufuhr zurücklegen kann.
Der Rest sind halbseidene Konzeptstudien - mal mit Elektroantrieb, mal mit Plug-In-Hybrid. Mal recht seriennah, mal weit entfernte Zukunftsmusik. Es sieht also stark danach aus, als habe bei der Elektromobilität jemand den Stecker gezogen.
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