Top 5 - Automeldungen der Woche:Wenn das Auto zum Backofen wird

Der Opel Astra wird modern, der BMW X1 bleibt konservativ - und im Auto kann man auch Pizza backen. Die Mobil-Themen der Woche.

Von Thomas Harloff

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Der neue Opel Astra K.

Quelle: STG

Ein neues Modell, ein überraschendes Gerichtsurteil, eine skurrile Meldung: Die Mobil-Themen der Woche, immer freitags in den "Top 5".

Der neue Opel Astra

Opel erlebt gerade spannende Tage. Kurz bevor am 20. Juni mit dem Karl das vielversprechende neue Einstiegsmodell auf den Markt kommt, stellen die Rüsselsheimer die nächste Generation ihres wichtigsten Autos vor. Und das, obwohl bis zur Publikumspremiere des fünften Astra auf der Frankfurter IAA im September noch drei Monate vergehen. Opel will offenbar zeigen, dass das biedere Image von einst passé ist. Die ersten Bilder zeigen, dass der neue Astra durch raffiniertes Design punkten will.

Da Opel schon beim Beseitigen von Fehlern ist, muss auch der zuletzt übergewichtige Astra abspecken. Je nach Modell und Ausstattung verliert der Kompakte dank einer leichteren Plattform zwischen 120 und 200 Kilogramm Gewicht. Gleichzeitig ist der VW-Golf-Konkurrent etwas kleiner geworden. Opel zufolge ist das Platzangebot trotzdem gewachsen.

Bei den Motoren bleibt der Astra bodenständig. Die Benziner und Diesel mit drei sowie vier Zylindern leisten zwischen 95 und 200 PS. Fortschrittlicher ist der Fünftürer in puncto Vernetzung: Smartphones oder Tablets können mit Android Auto oder Apple CarPlay eingebunden werden. Mit der OnStar-Technologie stehen weitere Online- und Service-Assistenten zur Verfügung. In Bezug auf elektronische Assistenzsysteme bringt der neue Astra alles mit, was ein Kompaktwagen heute haben muss, und setzt eine intelligente Fernlicht-Automatik drauf.

Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche.

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Der neue BMW X1

Der neue BMW X1.

Quelle: HBA

Deutlich konservativer als Opel geht BMW die Sache beim neuen X1 an. Das ist verständlich, denn BMWs kleinstes SUV muss einen großen Erfolg fortführen. Mehr als 730 000 X1-Exemplare konnten die Münchner seit 2009 verkaufen. Wollen sie daran anknüpfen, bedarf es eines massentauglichen Designs. Die tiefgreifendste technische Neuerung ist die neue Plattform, die aus dem X1 nun standardmäßig einen Fronttriebler macht. Bei Bedarf wird er zum Allradler - allerdings nicht in jeder Motorvariante. Die anfangs angebotenen Vierzylinder-Benziner und -diesel leisten zwischen 150 und 231 PS, doch nur die leistungsstärkeren Motoren verteilen ihre Kraft auf alle Räder. Voraussichtlich im November folgen neue Einstiegsmodelle mit Dreizylinder-Triebwerken und Vorderradantrieb.

Bei der Innenraum-Variabilität legt der X1 deutlich zu. Die Rückbank ist um 13 Zentimeter in der Länge verschiebbar, der Kofferraum wächst um 70 auf 505 Liter. Wer besonders sperrige Gegenstände transportieren muss, freut sich über den klappbaren Beifahrersitz. Es gibt drei Ausstattungslinien (Basis, Sport und X-Line), doch die elektronischen Fahrhilfen wie der Stauassistent, die City-Notbremsfunktion, der Spurverlassenswarner oder das Head-Up-Display müssen meist extra gezahlt werden.

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Neues altes Cockpit

Das Armaturenbrett des Porsche-911-Urmodells.

Quelle: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Alte Porsche-911-Exemplare gehören zu den beliebtesten Autoklassikern. Es paart sich Langlebigkeit mit einem unvergleichlichen Fahrgefühl. Von einem Ärgernis können aber fast alle Besitzer eines historischen Elfers berichten: Unter gerissenen Armaturenbrettern leiden ungewöhnlich viele Exemplare des Heckmotor-Sportlers - vor allem die aus den ersten Produktionsjahren.

Offenbar ist sich auch Porsche dieses Problems bewusst und legt das Armaturenbrett der Baujahre 1969 bis 1975 wieder auf. Die Tafel soll vom Original nicht zu unterscheiden, dank eines neuen Herstellungsverfahrens aber deutlich strapazierfähiger sein. Mit knapp 1000 Euro ist das gute Stück sogar bezahlbar, doch es gibt einen Haken: Das Armaturenbrett kann nur in einer Porsche-Classic-Vertragswerkstatt und nur nach dem ursprünglichen Verfahren eingesetzt werden: Die Windschutzscheibe muss raus. Und das kann bei den Stundensätze, die in Porsche-Werkstätten gelten, richtig teuer werden.

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Flirten am Steuer

Flirten im Straßenverkehr

Quelle: Alessandra Schellnegger

Wer auf deutschen Straßen unterwegs ist, vor allem im Berufsverkehr, erlebt oft eine aggressive Grundstimmung. Statt gemeinsame Sache zu machen, um möglichst schnell vorwärts zu kommen, denken viele Fahrer nur an sich - mit dem Ergebnis, dass es umso langsamer vorangeht. Nicht umsonst sind Berufspendler, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, einer Studie zufolge deutlich gestresster als Radfahrer und Fußgänger.

Umso überraschender ist das Ergebnis einer nun veröffentlichten Umfrage: Etwa 20 Prozent der Deutschen nutzen den Straßenverkehr als Flirtbörse.Wobei die Geschlechter ihren traditionellen Rollen verhaftet zu bleiben scheinen. Ein Viertel der Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen geben an, die Autofahrt durch einen Flirt aufzulockern. Noch größer ist der Geschlechterunterschied, wenn es darum geht, sich von attraktiven Passanten ablenken zu lassen. 22 Prozent der Männer sind dafür anfällig - und nur sechs Prozent der Frauen.

Im Bild: Moritz Zwez, der im Eigenverlag das "Flirt & Spaß Buch fürs Auto" herausgebracht hat.

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Das Auto als Backofen

Pizza im Auto-Ofen; Starkoch Haim Cohen

Quelle: Beterem - Safe Kids Israel / YouTube

Am 1. Juni war meteorologischer Sommeranfang in Deutschland - und das Wetter hält, was dieser verspricht. Noch höhere Temperaturen herrschen derzeit schon in Israel, oft 30 Grad und mehr. Einer Statistik der Organisation "Beterem - Safe Kids Israel" zufolge starben dort in den vergangenen sieben Jahren 16 Kinder in verschlossenen und überhitzten Autos. 349 Kinder wurden in diesem Zeitraum in verschlossenen Autos zurückgelassen. 84 Prozent davon waren jünger als vier Jahre.

Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat die Organisation nun eine Kampagne mit Starkoch Haim Cohen gestartet. In einem YouTube-Video zeigt Cohen, wie heiß es im Sommer in einem Auto werden kann - indem er innerhalb von 30 Minuten eine Pizza auf dem Rücksitz eines Toyota RAV4 backt. Die Pizza sieht danach nicht gerade schmackhaft aus. Aber sie zeigt eindrücklich, dass ein Auto bei Sonneneinstrahlung zum Backofen werden kann - mit möglicherweise fatalen Folgen.

Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche.

© SZ.de/harl/cag/rus
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