Süddeutsche Zeitung

US-Sonderbehörde ermittelt:Wieder tödlicher Tesla-Crash in den USA

Am Freitag starb der Fahrer eines Tesla Model 3, als sein Wagen unter den Anhänger eines Lastwagens fuhr. Der Unfall erinnert stark an einen ähnlichen Fall vor drei Jahren.

Ein neuer tödlicher Unfall, bei dem ein Tesla unter einen Lastwagen-Anhänger fuhr, ruft Elite-Unfallermittler der US-Behörde NTSB auf den Plan. Ein Team aus drei Experten wurde an den Unglücksort in Delray Beach in Florida entsandt. Die Unfallhergang erinnert nach ersten Berichten stark an einen Crash von Mai 2016, bei dem ein von Teslas "Autopilot" gesteuerter Wagen unter einen Lastwagen-Anhänger raste, der die Straße querte.

Es gab zunächst keine Angaben dazu, ob das "Autopilot"-System auch bei dem neuen Unfall eingeschaltet war. Im Mai 2016 war das Unfallauto ein Model S von Tesla, jetzt war es ein Fahrzeug des neueren Model 3. Laut dem Bericht der lokalen Polizei passierte der Unfall am Freitag, als der Lastwagen über eine Straßenkreuzung fuhr. Der Tesla fuhr demnach auf der Fahrerseite unter dem Lastwagenanhänger durch, dabei sei das Dach des Teslas abgetrennt worden und der Fahrer ums Leben gekommen. Der Wagen blieb erst einige hundert Meter später stehen.

Tesla Autopilot seit 2016 mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen

Tesla hatte zu dem Unfall von Mai 2016 erklärt, möglicherweise habe das "Autopilot"-System die weiße Seite des Anhängers vor dem Hintergrund eines hellen Himmels nicht erkannt oder für ein Autobahn-Schild gehalten. Die NTSB hatte bei der Untersuchung des damaligen Unfalls festgestellt, dass das System wie angekündigt funktionierte. "Autopilot" ist, anders als der Name suggeriert, nur ein Fahrassistenz-System und Tesla weist stets darauf hin, dass der Mensch am Steuer immer den Überblick über die Verkehrssituation behalten soll. Zugleich bemängelte die Behörde damals, die Technik habe es zugelassen, dass der Fahrer nicht auf den Verkehr geachtet habe. Tesla verschärfte daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen und machte es unmöglich, die Hände für eine längere Zeit vom Lenkrad zu nehmen. Die NTSB (National Transportation Safety Board) untersucht neben Flugzeugabstürzen auch andere Unfälle im gesamten Transportwesen der USA und gibt Empfehlungen ab, um die Transportsicherheit zu erhöhen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4352171
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/mxm
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.