Süddeutsche Zeitung

Tesla Roadster:210 km/h mit Elektromotor

Schnell und sauber - das konnte bislang allenfalls ein Reiniger für den Haushalt sein. Nicht aber ein Sportwagen. Mit dem Tesla Roadster ist das nun angeblich anders. Stellt er die Welt der Sportwagen auf den Kopf?

Stefan Grundhoff

Beim Spurt fährt der kalifornische Zweisitzer einem Porsche 911 ebenso locker davon wie einem BMW Z4 M-Coupé. Er ist ein kompromissloser Roadster - und eng mit dem Lotus Elise verwandt.

Doch 0 auf 100 km/h in vier Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 210 km/h muss man beim Tesla Roadster nicht mit einem ICE-Zuschlag bezahlen.

Der offene Sportwagen zischt auch an der Tankstelle mit Volldampf vorbei: Seine Energie holt sich der Tesla Roadster aus der Steckdose - in dreieinhalb Stunden laden sich seine rund 6.800 Lithium-Ionen-Zellen wieder auf und versorgen das 184 kW/250 PS starke Elektro-Triebwerk mit Kraft.

Ein kleiner Hersteller aus dem Silicon Valley zeigt den Autogiganten, wos lang geht. Was weder Toyota, noch Ford, GM oder DaimlerChrysler in den vergangenen Jahren geschafft haben, macht jetzt eine kleine Firma aus Kalifornien möglich: In drei Jahren Bauzeit wurde in Zusammenarbeit mit dem Lotus-Designteam ein High-Tech-Bruder der Elise kreiert.

Er könnte der Startschuss sein in eine heile, saubere Sportwagenwelt. Ein gefragter Öko-Rennwagen mit Platz für zwei und jeder Menge Suchtpotenzial: Die 250 PS bzw. 260 Nm maximales Drehmoment gehen per Direktantrieb an die Hinterachse. Der Elektromotor dreht bis zu 13.500 Touren, hat keine Kupplung, sondern allein einen Rückwärts- und zwei Vorwärtsgänge. Das surrt ab.

Das Akkupaket wegt eine halbe Tonne

Der Tesla ist das erste Elektromobil, das keinen Vergleich mehr scheuen muss. Firmenchef Martin Eberhard weiß, was die Kundschaft will: "Es hat doch keinen Sinn, dass man mit einer Batterieladung keine 150 Kilometer schafft. Das Aufladen dieser Elektroautos vom alten Schlag hat ja länger gedauert als jede Fahrt."

Das Akkupaket des Zweisitzers wiegt zwar auch noch fast eine halbe Tonne und macht den Tesla deutlich schwerer als seinen britischen Ahnen. Aber eine Reichweite von 400 Kilometer muss sich im Vergleich zu benzingetriebenen Fahrzeugen nicht verstecken.

Betanken in dreieinhalb Stunden

Getankt werden kann an jeder handelsüblichen Steckdose. Der Ladevorgang selbst dauert maximal dreieinhalb Stunden und soll bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern problemlos funktionieren.

Der Roadster ist das erste Fahrzeug dieser Art, das Tesla im Sommer nächsten Jahres auf den Markt bringen will. Weitere sollen folgen. Der Einstiegspreis wird bei rund 100.000 US-Dollar liegen und die ersten 100 Bestellungen liegen bereits vor. Damit ist die Startauflage ausverkauft. Ob das Elektromobil auch nach Europa kommen wird, steht derzeit noch nicht fest.

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