Süddeutsche Zeitung

Tesla kooperiert mit Sixt:Elektroauto zur Miete

Es soll ein entscheidender Schritt sein, um in Europa endlich größere Marktanteile zu gewinnen: Tesla kündigt an, seine Elektroautos bei Sixt im Leasing anzubieten. Billig ist das allerdings nicht.

Der US-Elektroautobauer Tesla will seine Modelle künftig beim Autovermieter Sixt als Leasingfahrzeuge anbieten. Die monatliche Rate für die ab 65 000 teuren Elektrofahrzeuge liege bei 500 Euro, sagte Tesla-Gründer Elon Musk am Donnerstag in München. Damit erreicht das Elektrofahrzeug etwa die Leasing-Kosten der Einstiegsvarianten eines BMW 5er. In den kommenden drei Jahren soll der Preis einer Mittelklasse-Limousine aber auf 25 000 Euro gedrückt werden.

10 000 Wagen insgesamt will der Elektroauto-Hersteller ab Ende 2014 in Deutschland verkaufen. Eine ambitionierte Vorgabe, wenn man bedenkt, dass sich im vergangenen Jahr nur rund 6000 Bürger sich für ein Elektrofahrzeug entschieden.

Entmutigen lässt sich der Autobauer mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien, davon nicht. Im letzten Quartal verkaufte Tesla laut Vertriebsleiter Jerome Guillen so viele Fahrzeuge wie nie zuvor: 6900, um genau zu sein, und damit 20 Prozent mehr, als die eigene Vorgabe. Die Aktie legte danach um 15 Prozent zu. Außerdem kündigte Tesla im letzten Jahr an, ein europäisches Netz von Ladestationen aufzubauen. Weitere neue Fahrzeuge, wie das Model X, ein SUV-Crossover, sollen zudem das Geschäft ankurbeln.

Geringe Verkaufszahlen in Europa

Das ist auch dringend nötig, läuft der Verkauf in Europa doch bisher schleppend. Seit vier Monaten bietet Tesla das Model S an, auf deutschen Straßen sieht man ihn trotzdem kaum. Zu groß sind die Bedenken aufgrund eines fehlenden flächendeckenden Ladenetzes oder der geringen Reichweite von Elektroautos. Zwar bringen es die Fahrzeuge von Tesla nach eigenen Angaben auf eine Distanz von bis zu 480 Kilometer, doch das ist auch immer abhängig von Witterung und der jeweiligen Nutzung anderer elektrischer Bordsysteme.

In die Kritik geriet Tesla in den letzten Monaten auch, weil drei Model S in Brand gerieten. Ursache dafür soll in zwei Fällen der Kontakt des Unterbodens mit metallischen Gegenständen gewesen sein, im dritten eine Kollision. Die amerikanische Verkehrsaufsicht NHTSA untersuchte daraufhin die Fahrzeuge. Als Folge spielte Tesla ein Software-Update auf rund 30 000 seiner Model S und tauschte einen elektrischen Adapter der Ladeeinheit aus.

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Quelle:
dpa/reek/harloff
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