Subaru SVX:Was die Zukunft wohl bringt?

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Japanischer Luxus mit Boxermotor im Bug und viel Leder

(SZ vom 16.05.1992) Sechs Sterne in einem eliptischen Ring auf der Kühlerhaube sind das optische Erkennungzeichen für Automobile der Marke Subaru. Und nun greift die japanische Firma tatsächlich nach den Sternen: Mit dem Sportcoupé SVX, das Ende Juni zu den deutschen Händler rollt, betritt Subaru ein Marktsegment, in dem bisher luxuriöse Sportwagen wie der Mercedes- Benz 300 CE-24, der Toyota Supra oder das Honda Legend Coupé den Ton angaben. Mit 73 530 Mark ist der SVX nahezu um 20 000 Mark teurer als das bisherige Spitzenmodell Legacy Turbo - und so sind die Erwartungen, die Subaru Deutschland, in den SVX setzt, anfangs auch recht bescheiden: 300 Exemplare sollen heuer noch verkauft werden, 1993 sind etwa 200 Stück mehr geplant.

Nähert man sich dem SVX, weckt seine Form mit der langgestreckten Schnauze und dem kuppelförmigen Dach Assoziationen: Er ähnelt einem in die Länge gegangenen Mitsubishi Eclipse oder einem geschrumpften BMW 850i. Optisch prägnant wird der SVX durch die zweigeteilten Seitenfenster: Nur der untere Teil der Scheiben läßt sich elektrisch versenken, während die obere Hälfte als Windabweiser dient. Das funktioniert tatsächlich: Auch bei vollständig geöffneten Fenstern läßt es sich nahezu zugfrei reisen.

Herzstück des SVX ist ein 3,3-Liter- Boxermotor, der 169 kW (230 PS) bereitstellt - nicht zuviel für das mehr als 1,6 Tonnen schwere Gefährt. Die Kraft wird von einer serienmäßigen Viergang- Automatik auf die alle vier angetriebenen Räder verteilt. Zügig, aber nicht ungestüm, setzt sich der SVX nach einem Tritt auf das Gaspedal in Bewegung - bis zur Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Der Boxermotor glänzt aber durch akustische Abwesenheit. Dies unterstreicht den Komfortgedanken, den die Entwickler in den Vordergrund gestellt haben: Der SVX will kein reinrassiger Sportwagen sein, sondern ein Coupé, mit dem sich lange Strecken problemlos und streßfrei bewältigen lassen. Dazu trägt die umfangreiche Serienausstattung mit Klimaanlage, Schiebedach, CD-Player, Cassettenradio und vielen elektrischen Heinzelmännchen bei. Weniger erfreulich sind die starke Aufheizung des Innenraums - die Klimaanlage ist wirklich kein Luxus - und die Unübersichtlichkeit der Karosserie. Ein Airbag ist leider erst von Anfang 1993 an lieferbar. Der Durst des SVX beträgt nach Werksangaben 10,3 Liter unverbleiten Superkraftstoff auf 100 Kilometer im Drittelmix. Erfreulich kurz ist die Aufpreisliste: Sie umfaßt eine Anhängerkupplung und einen Skiträger.

Subaru übt sich mit dem SVX in fernöstlicher Zurückhaltung: Das S in der Typenbezeichnung steht für Subaru, das V für Vehicle und das X für die Zukunft - und in der gibt es nach japanischer Auffassung noch Platz für Sportwagen, die Spaß machen.

Von Otto Fritscher

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