Zubehör im Test:Weiche Fahrradhelme schützen besser

Weiche Fahrradhelme schützen besser als harte.

Weiche Fahrradhelme schützen besser als harte. Das hat ein Test des ADAC ergeben.

(Foto: dpa)
  • Weiche Micro-Shell-Fahrradhelme sind besser als Hartschalenhelme: Das hat der ADAC in einem Test herausgefunden.
  • Acht Helme sind "gut", vier erreichen nur das Urteil "befriedigend".
  • Um Fahrräder vor Diebstahl zu schützen, sind laut Stiftung Warentest trotz einiger Nachteile robuste Bügelschlösser am besten geeignet.

Von Thomas Harloff

Eine effektive Dämpfung beim Aufprall schützt Radfahrer bei einem Unfall besser als eine besonders harte Helmschale. Das ist das Ergebnis eines ADAC-Tests, bei dem zwölf Fahrradhelme auf Unfallschutz, Komfort und Sichtbarkeit geprüft wurden. Die vier getesteten Hartschalenhelme sind zwar nicht völlig unsicher, belegten aber die letzten Plätze. Wegen ihres ordentlichen Umfallschutzes erreichten sie immerhin das Prädikat "befriedigend".

Deutlich besser schnitten die sogenannten Micro-Shell-Helme mit einer dünnen, verformbaren Schale über dem eigentlichen Schutzkörper ab. Sie erhielten allesamt die Note "gut", weil sie nicht nur sehr gute bis gute Dämpfungswerte bei der Schlagprüfung erreichten, sondern auch einen besseren Tragekomfort bieten und einfacher zu handhaben sind. Testsieger wurde der Helm Certus K-Star von KED, der nicht nur die besten Bewertungen und die Gesamtnote 1,7 erhielt, sondern auch mit einem niedrigen Kaufpreis punktete. Knapp dahinter landete der Urban I V.2 Signal von Abus mit der Gesamtnote 1.8. Mit der Bewertung 3,2 schnitten der Bell Intersect City und der Scott Torus Plus am schlechtesten ab.

ADAC-Infografik Fahrradhelmtest

Infografik mit den Ergebnissen des aktuellen Fahrradhelmtests.

(Foto: ADAC)

Auf gute Sichtbarkeit achten

Um den Helm-Herstellern keine Chance zu geben, für den Test extra Helme zu präparieren, kaufte der ADAC sie anonym in Geschäften oder Onlineshops. Außerdem ließ er das Verfahren von einem unabhängigen Sachverständigen begleiten.

Der Automobilclub empfiehlt, immer einen Helm zu tragen, ihn vor dem Kauf unbedingt anzuprobieren und darauf zu achten, dass er bei Dunkelheit gut sichtbar ist. Nach einem Sturz muss er unbedingt ausgetauscht werden, auch wenn keine äußeren Schäden erkennbar sind.

Stiftung Warentest prüft Fahrradschlösser

Anders als bei den Helmen ist es bei Fahrradschlössern. Hier gilt: Je härter, umso sicherer. Wie die Stiftung Warentest herausgefand, bieten robuste Bügelschlösser den besten Schutz gegen Fahrraddiebe. Gleich sechs von zehn getesteten Modellen erreichten im Test die Bewertung "gut", wobei das 83 Euro teure uGrip Plus 501 von Abus mit der Gesamtnote 1,9 am besten abschnitt. Radfahrer aber auch getrost zum deutlich günstigeren Fischer Safe 85851 (Note 2,0; 30 Euro) oder Zéfal K-Traz U14 (Note 2,0; 36 Euro) greifen. Der Nachteil dieser Schlösser: Sie sind sperrig und unflexibel, was die Möglichkeiten zum Anschließen einschränkt.

Falt- und Kettenschlösser sind nur bedingt sicher

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Bolzenschneider oder Säge: Die Prüfer der Stiftung Warentest arbeiteten mit schwerem Gerät.

(Foto: dpa-tmn)

Von acht geprüften Faltschlössern erreichte nur eines eine gute Bewertung: Das Abus Bordo Granit X Plus 6500 erhielt die Note 2,1, war mit 125 Euro aber auch der mit Abstand teuerste Testkandidat. Mit dem Bordo Big 6000 (Note 2,8; 88 Euro) erreichte ein weiteres Abus-Schloss eine befriedigende Bewertung, während alle anderen Schlösser lediglich ausreichend oder mangelhaft abschnitten.

Ähnlich sieht es bei den Kettenschlössern aus. Nur eines, das Axa Cherto Compact 95, erreichte mit seinen kantigen und sehr robusten Kettengliedern mit der Note 2,0 eine gute Bewertung. Bemerkenswert: Mit einem Preis von 25 Euro gehörte es zu den günstigsten Vertretern im Testfeld. Alle anderen Kettenschlösser waren nur befriedigend oder ausreichend.

Nicht auf Panzerkabelschlösser verlassen

Obwohl mit Preisen zwischen 43 und 53 Euro nicht gerade günstig, schneiden die Panzerkabelschlösser am schlechtesten ab. Die besten Vertreter, das Abus Iven 8200 und das PK 480 von Trelock, erreichten gerade einmal die Noten 3,4 und 3,5 und sind damit befriedigend. Stiftung Warentest empfiehlt deshalb, sie bestenfalls als ergänzende Zweitsicherung zu nutzen.

Die Prüfer der Stiftung Warentest nutzten typisches Werkzeug professioneller Diebe wie Bolzenschneider oder Sägen, aber auch feine Geräte, um die Schlösser intelligent zu öffnen. Sie suchten gezielt nach Schwachpunkten und arbeiteten auf Zeit: Weil der typische Fahrraddieb nach kurzer Zeit aufgibt, lag das Limit bei drei Minuten. Die Benotung erfolgte nach vier Kriterien. Die Aufbruchsicherheit machte 70 Prozent der Gesamtnote aus, die Handhabung floss zu 20 Prozent ein und die Haltbarkeit und Schadstoffe wirkten sich mit je fünf Prozent auf die Bewertung aus. Insgesamt erreichten nur zwölf von 30 getesteten Modellen eine gute Bewertung.

So schützen Sie das Fahrrad effektiv vor Dieben

Der Verbraucherschutzorganisation zufolge ist ein widerstandsfähiges Schloss aber nur ein Mittel, um Fahrraddiebe das Leben zu erschweren. Noch sicherer kann das Rad abgestellt werden, indem es an einem besonders stabilen Gegenstand angeschlossen ist. Ein relativ großes Schloss, mit dem neben dem Rahmen auch ein Rad an der Abstellanlage angeschlossen werden kann, ist ebenfalls hilfreich.

Wer sein Schloss möglichst weit oben in Position bringt, sorgt dafür, dass Diebe ihr Werkzeug nicht am Boden abstützen können, was die Arbeit erschwert. Wenn möglich, sollte das Rad an einer gut einsehbaren Stelle angeschlossen werden. Das schreckt das Diebe von vornherein ab.

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