Stella Lux und E0711-5:Die Bilder zu den Rekord-Elektroautos

Der eine kommt besonders weit, der andere kommt extrem schnell auf Touren. Der solarbetriebene Stella Lux und das Beschleunigungswunder E0711-5 im Detail.

Von Thomas Harloff

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(Foto: TU Eindhoven/Bart van Overbeeke)

Kann der Stella Lux halten, was seine Entwickler, Studenten der Technischen Universität Eindhoven, versprechen, wäre das Solarmobil fast so etwas wie ein Perpetuum mobile. An einem sonnigen Tag in den Niederlanden soll das Gefährt bis zu 1000 Kilometer weit kommen. Und das dank Sonnenstrahlen, deren in einer Batterie gespeicherte Energie einen Elektromotor antreibt. Bei Nacht und schlechtem Wetter sollen immerhin noch 650 Kilometer drin sein.

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(Foto: Greenteam Stuttgart)

Ein ganz anderer Superlativ zeichnet den E0711-5 aus - einen Elektro-Rennwagen, gebaut von einer Truppe der Universität Stuttgart, die sich Greenteam nennt. Der Einsitzer beschleunigte kürzlich in 1,779 Sekunden von null auf 100 km/h und stellte damit einen Weltrekord auf. Vier an den Rädern installierte Elektromotoren erreichen zusammen eine Leistung von etwa 136 PS und ein maximales Drehmoment von 1200 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h.

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(Foto: TU Eindhoven/Bart van Overbeeke)

Kaum langsamer, nämlich 125 km/h, ist der Stella Lux. Würde sein Fahrer das Spitzentempo ständig ausreizen, würde der Viersitzer jedoch nicht ansatzweise auf 1000 Kilometer am Stück kommen. Dass diese Reichweite überhaupt möglich ist, verdankt er seinem 5,8 Quadratmeter großen Solarzellen-Feld auf dem Dach. Damit soll er den Studenten zufolge auf das ganze Jahr gerechnet mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Mit dem Überschuss, so die Niederländer, soll es beispielsweise einen Haushalt mit Strom versorgen können.

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(Foto: TU Eindhoven/Bart van Overbeeke)

Das skurrile Design des Stella Lux ist jedoch nicht nur den Solarzellen geschuldet. Das sonnenlichtbetriebene Auto soll nämlich aerodynamisch höchst effizient sein. Damit sich der Fahrtwind möglichst sanft um die Karosserie schlängelt, gibt es den zentralen Tunnel, der das Gefährt zu einer Art Elektroauto-Katamaran macht. Die dünnen Reifen sollen sich durch einen sehr geringen Rollwiderstand auszeichnen.

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(Foto: TU Eindhoven/Bart van Overbeeke)

Im Innenraum des Stella Lux finden vier Passagiere Platz. Trotz Becherhaltern und Gebläse macht das Interieur keinen allzu bequemen Eindruck. Die Studenten werden es aushalten müssen, wenn ihre Konstruktion ihren ersten Härtetest bestehen muss: eine 3000-Kilometer-Tour durch das australische Outback im Rahmen der Bridgestone World Solar Challenge. In der "Cruiser"-Klasse sind die Eindhovener Titelverteidiger, und zu viele Komfortdetails hätten das sehr geringe Gewicht von 375 Kilogramm nach oben getrieben und damit die Chancen auf den erneuten Sieg geschmälert.

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(Foto: dpa)

Ihr Erfolgserlebnis hatten die Stuttgarter Studenten bereits. Mehrere Anläufe waren nötig, um den bisherigen Rekord eines Schweizer Teams um sechs Tausendstelsekunden zu unterbieten. Damit das gelingt, haben die Mitglieder des Greenteams auf Hightech-Materialien gesetzt: Chassis aus Carbonfaser, Fahrwerksteile aus Aluminium und Titan, ein ausgeklügeltes Aerodynamikkonzept mit Front- und Heckflügel, glattem Unterboden sowie einem Diffusor, der die unter dem Auto entlang strömende Luft kanalisiert und so für mehr Anpressdruck sorgt. Das alles macht das Auto nicht nur leicht, sondern auch windschnittig.

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(Foto: dpa)

Dann kam es auf Fahrerin Prisca Schmidt an. Die 22-Jährige hatte die enorme Kraft des kurzen Allradlers so gut im Griff, dass ihr Team nun im Guinness Buch der Weltrekorde verewigt ist.

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(Foto: dpa)

Dem Greenteam der Uni Stuttgart gehören Studenten verschiedenster Fachrichtungen an. Bereits seit 2009 berechnen, konstruieren und fertigen sie jedes Jahr einen offenen, einsitzigen Formelrennwagen, mit dem sie erfolgreich in der Rennserie "Formula Student" antreten. Aktuell gehören der Truppe mehr als 40 Mitglieder an. 19 von ihnen waren direkt am erfolgreichen Weltrekordversuch beteiligt, der beim Jade-Race in Mariensiel auf Ostfriesland herausgefahren wurde.

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