Dem Fahrer wird schnell klar, was das bedeutet. Klickt er den Kippschalter in den Sportmodus, sind die beiden Hinterräder immer wieder überfordert. Trotz ihres Breitreifen-Formats 265/35 ZR 19 mühen sie sich oft ohne Erfolg, die immense Kraft auf den Untergrund zu übertragen. Ein herzhafter Tritt auf das Gaspedal im dritten Gang am Kurvenausgang, um Speed auf die folgende Gerade mitzunehmen? Vergiss' es, das Heck kommt! Durchbeschleunigen im Vierten am Tunnelausgang auf der Autobahn? Hat wenig Sinn, weil das Hinterteil schwänzelt! Ständig muss das elektronische Stabilitätsprogramm Kraft wegregeln, damit der M2 sie überhaupt in Vortrieb ummünzt. Oder muss der Fahrer schnelle Reaktionen am Lenkrad beweisen, um das Coupé auf Kurs zu halten.
Natürlich muss man dem Testwagen zugutehalten, dass er mit Winterreifen ausgerüstet war und der oberbayerische Winter die Straßen hatte auskühlen lassen. Keine leichten Bedingungen, um Traktion aufzubauen. Doch glaubt man den Tests der Fachpresse, beweist der M2 seine driftfreudige Abstimmung auch bei warmem Sonnenschein. Das überrascht, denn einen solchen Charakter zeigten bislang weder der M3/M4 noch der Vorgänger. Im Gegenteil, das 1er M Coupé war der Beweis, dass sich aus einem Kompaktwagen ein traktionsstarker, ultimativ agiler Hecktriebler zaubern lässt.