Škoda Octavia RS:Unauffällig schnell

Der neue Octavia RS ist der schnellste Serien-Škoda aller Zeiten - und künftig wahlweise als Limousine oder Kombi, als Zwei-Liter-Benziner oder Zwei-Liter-Diesel zu haben. Eine erste Ausfahrt im neuen Sport-Škoda.

Von Jürgen Wolff, Goodwood

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Quelle: JWO

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Der neue Octavia RS ist der schnellste Serien-Škoda aller Zeiten - und künftig wahlweise als Limousine oder Kombi, als Zwei-Liter-Benziner oder Zwei-Liter-Diesel zu haben. Doch der Selbstzünder ist die deutlich schlechtere Wahl. Eine erste Ausfahrt im neuen Sport-Škoda.

Optisch haben die Skoda-Designer den RS relativ zurückhaltend überarbeitet. Auch in seiner sportlichsten Variante basiert der Octavia auf der Plattform des VW Golf, bietet aber fast so viel Platz und Nutzwert wie ein VW Passat. Sportliche Elemente an der Front sind ein schwarzer Kühlergrill sowie schwarze Lufteinlässe und Abdeckungen in Wabenstruktur.

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Hinten markieren den sportlichen Anspruch ein kleiner Heckflügel auf der Abrisskante des Kofferraums oder beim Kombi an der Dachkante. Praktisch bringen die Spoiler etwas mehr Anpressdruck jenseits der 200 km/h.

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Außerdem verbaut Škoda zwei ovale Auspuff-Endrohre links und rechts, zusätzlich Sportfelgen und rot lackierte Bremssättel (im Bild). Auch innen sind die Umbauten zurückhaltend. So sind im RS vorne beispielsweise griffige und bequeme Sportsitze montiert.

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Für Sportfreunde ist der aufgeladene Benziner die bessere Wahl. Der TSI-Motor aus dem VW-Konzernregal hat 1984 Kubikzentimeter Hubraum und entwickelt 220 PS Leistung. Das maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern steht von 1500 Kurbelwellenumdrehungen an zur Verfügung.

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Der Octavia wiegt nach umfangreichen Leichtbaumaßnahmen nur noch knapp 1,4 Tonnen und spurt in 6,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wahlweise verbaut Škoda ein sechsstufiges Doppelkupplungs-Getriebe oder eine Handschaltung mit ebenfalls sechs Gängen. Der Automat allerdings verliert gegenüber dem Handschalter drei km/h an Höchstgeschwindigkeit schluckt und 0,2 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometer.

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Der Benziner erfüllt die Abgasnorm Euro 6 und kommt handgeschaltet auf einen Normverbrauch von 6,2 Litern je 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 142 Gramm pro Kilometer entspricht- und einer Ersparnis von knapp 17 Prozent gegenüber dem Vorgänger.

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Der knapp 4,7 Meter lange und mit 1449 Millimetern Höhe nur geringfügig tiefer gelegte Fronttriebler kann die Kraft des Motors problemlos auf die Straße umsetzen: kein Zucken in der Lenkung, bis die Reifen ihre Bahn gefunden haben, keine durchdrehenden Reifen. Sogar der Motorklang  des RS ist zurückhaltend.

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Das ändert sich nach dem Betätigen der Sport-Taste: Die Lenkung, die etwas direkter wird, schüttelt sich kurz, die Reifen suchen Halt auf der Straße, beim DSG werden die Gangstufen deutlich weiter ausgedreht - und ein Generator im Motorraum leitet einen kernigen Motorsound in die Fahrgastzelle - inklusive künstlich erzeugtem Zwischengas-Blubbern beim Zurückschalten. Ford hat das vor Jahren beim Focus ST eingeführt, seither nutzen es immer mehr Hersteller für ihre sportlich ausgelegten Modelle. Nun also auch Škoda.

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Dieses Sportgefühl stellt sich beim Diesel nur in Maßen ein. Schon der VW Golf GTD, der über den gleichen Soundgenerator verfügt, kann die typische Klangfarbe eines Selbstzünders nicht völlig übertönen. Die ist nun mal nur bedingt sportlich. Ansonsten liefert der Diesel bei gleichem Hubraum zwar 30 Newtonmeter mehr maximales Drehmoment als der Benziner. Er leistet allerdings auch weniger, nämlich 184 PS. Dazu kommt, dass die volle Kraft beim Hochdrehen erst etwas später (ab 1750 Kurbelwellenumdrehungen) an die Antriebsräder geliefert wird und dem Motor bei hohen Drehzahlen die Puste ausgeht. Für den Spurt auf 100 km/h braucht er mit 8,1 Sekunden deutlich länger als der Benzin-RS; die Höchstgeschwindigkeit liegt handgeschaltet bei 232 km/h. Der Verbrauch des Diesel liegt mit durchschnittlich 4,6 Litern und einem CO2-Ausstoß von 119 Gramm pro Kilometer etwa 19 Prozent unter dem seines Vorgängers.

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So sportlich man im Octavia RS unterwegs sein kann, er bleibt dabei ein Alltagswagen. Am üppigen Kofferraumvolumen von 590 Litern (bis 1580 Liter erweiterbar) hat sich nichts geändert, innen ist genauso viel Platz wie im normalen Octavia und mit gedrückter Sporttaste wird die Dämpfung des serienmäßigen Sportfahrwerks zwar etwas kerniger, bleibt aber komfortabel und langstreckentauglich.

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Die elektronische Diffenzialsperre XDS sorgt dafür, dass in Kurven das kurveninnere Rad leicht abgebremst wird und kaum noch etwas von der Neigung zum Untersteuern übrig bleibt. Die Progressivlenkung lässt den Wagen schon bei kleinen Lenkbewegungen präzise um die Kurven zirkeln.

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Auch beim Preis markiert der Skoda Octavia RS die Spitze der Anfang 2013 in die dritte Generation gegangenen Modellreihe. Die Limousine ist mit Benzinmotor von 29.390 Euro an erhältlich (mit DSG: 31.190 Euro), mit Dieselmotor von 29.890 Euro an (mit DSG: 31.690 Euro). Der Kombi-Aufschlag beträgt bescheidene 650 Euro.

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Damit liegt der Octavia RS preislich in der Mitte der sportlichen Kompaktwagen und ist keineswegs ein Sonderangebot. Der VW Golf GTI etwa, der den gleichen 220-PS-Motor unter der Haube hat, kostet mindestens 28.675 Euro und liegt mit 246 km/h auch bei der Höchstgeschwindigkeit leicht unter dem RS. Der 250 PS starke Ford Focus ST schafft wie der Octavia 248 km/h Spitze und ist von 27.950 Euro an erhältlich. Opel verkauft den 280-PS-starken Astra OPC zum Preis von mindestens 34.250 Euro. Die Zeiten der Billigmarke aus dem Osten sind für Škoda vorbei.

Die Reisekosten zur Präsentation des Škoda Octavia RS in Goodwood wurden teilweise vom Hersteller übernommen.

© Süddeutsche.de/pi/goro/fran
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