Škoda Fabia:Gestärktes Standbein

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Alle Aggregate erfüllen die derzeit strengsten Abgasnormen und sind von September an erhältlich

(SZ vom 16.08.2000) Wenn ein Modell schon Erfolg hat, ist es oft nicht schwer, diesen mit ein paar Maßnahmen auch noch zu vergrößern. Für ein Facelift ist es beim Škoda Fabia doch noch zu früh, schließlich ist der kleine Tscheche erst seit Januar auf dem Markt. Aber neue, zusätzliche Motoren könnten die Käuferschicht, die sich für den Fabia interessieren, erweitern.

Und es sind gleich drei Aggregate, die von September an für das Modell zu haben sein werden. Basis stellt nun ein 44 kW (60 PS) leistendes Triebwerk dar, das seinen Hubraum aus 1,4 Liter schöpft. Bei ersten Fahrten machte diese Motorisierung einen recht munteren Eindruck, allerdings kann sie natürlich rein nominell keine Wunder vollbringen (Vmax 157 km/h, Null auf 100 km/h in 16,5 Sekunden). Interessanterweise wirkt das um elf kW stärkere Triebwerk auch nicht deutlich agiler. 55 kW (75 PS) mit ebenfalls 1400 cm3 Hubraum erlauben 167 km/h Höchstgeschwindigkeit und einen Spurt von Null auf 100 km/h in 13,8 Sekunden. Zudem macht der stärkere 1,4-Liter den weniger runden und ausgeglicheneren Eindruck.

Deutlich erfrischender und - ganz klar - die beste Wahl der Neuen, ist der TDI. Dieser Motor mit 1,9 Liter Hubraum und 74 kW (101 PS) Leistung kommt schon im Octavia zum Einsatz. Dass er im viel leichteren Fabia (je nach Ausstattung zwischen 1230 und gut 1300 Kilogramm) richtig für Vortrieb sorgt, überrascht keineswegs. Man spürt einfach die Grundkompetenz des Mutterkonzerns Volkswagen bei der Dieseltechnik. Mit dem TDI wird der 3,96 Meter lange Fabia maximal 183 km/h schnell und erreicht nach 11,5 Sekunden die 100-km/h-Marke. Hier lässt sich auch der Verbrauch sehe. Škoda gibt als durchschnittlichen Wert 4,9 Liter auf 100 Kilometer an. Da liegen die Benziner im Durchschnitt schon bis zu zwei Liter darüber. Erfreulich an allen neuen Motoren ist, dass die den derzeit strengsten Abgasnormen unterliegen. Die Benziner erfüllen die Euro-4-Norm, der Diesel kann mit Euro 3 aufwarten. Bekanntermaßen ist der VW 3-Liter-Lupo derzeit ja der einzige Diesel, der bereits D4 erfüllt. Zeitgemäß sind aber nicht nur die Abgasnormen, sondern auch die Preise, die sich Škoda für den Fabia zahlen lässt. Seit vielen Jahren ist Škoda ja nicht die billige Marke des VW-Konzerns, sondern sie günstige. Und das bewahrheitete sich auch hier wieder. 19 790 Mark sind für den Basis-1. 4 fällig. Für die 75-PS-Ausführung verlangt die VW-Tochter 21 490 Mark, während der TDI nur ab der höheren Comfort-Ausstattung zu haben ist und dann mit 28 290 Mark zu Buche schlägt.

Dass der Fabia dank einer nun sechs Motoren umfassenden Palette immer mehr das Standbein in der kleinen Klasse sein wird, lässt Škoda den Felicia zum Ende des Jahres auslaufen. Allerdings zeigen die Tschechen auch gleich wieder ein neues Modell. Denn im September wird der Fabia Kombi beim Pariser Autosalon vorgestellt werden. Im November soll er bereits auf dem deutschen Markt eingeführt werden. Preislich wird er vermutlich gut 2000 Mark teurer als die Limousine sein.

Von Marion Zellner

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