Süddeutsche Zeitung

Sicherheitstrainings für Rollerfahrer:Vertrauen ist gut

Am Anfang bewegen die Lenker ihre Roller zaghaft, doch mit jeder Übung werden die Teilnehmer souveräner: Sicherheitstrainings gibt es jetzt auch für Rollerfahrer. Vor allem beim Bremsen und Anhalten haben viele Piloten noch Defizite.

Von Thilo Kozik

Kaum gehen die Temperaturen wieder nach oben, schwärmen sie wieder aus, die Zweiradfahrer. Und schon wächst das Risiko. Achim Kuschefski vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz) weiß: "Ein Kaltstart mit Vollgas ist nicht nur für den Motor schädlich, sondern auch für den Fahrer." Routinierte Biker beginnen also die Saison mit einer ruhigen Einfahrphase oder nehmen an einem der vielen Sicherheitstrainings teil (Angebote unter www.ifz.de/training-termine.htm).

Ganz neu sind dabei Trainings speziell für Rollerfahrer. Die Premiere fand gerade auf dem Gelände der Honda Akademie in Erlensee bei Hanau statt - mit einem bunt gemischten Teilnehmerfeld. Die Bandbreite reichte von der Anfängerin, die noch nie auf einem motorisierten Zweirad saß, bis zum versierten Treiber eines flotten 300ers. Wer bei diesem Training keine Sicherheitskleidung dabei hat, wird in der Kleiderkammer versorgt. Danach geht's zu den Rollern, das Angebot reicht vom braven Fünfziger bis zum dicken Maxi.

Blickführung, Bremsen, Kurvenfahren

Auf der riesigen asphaltierten Freifläche hat Instruktor Josef eine kleine Pylonengasse aufgebaut. Aufgabe: Möglichst langsam durchfahren. Das gelingt schon recht souverän, es folgen Anhalten und Abbiegen, Wenden und zwischendurch mal Gasgeben. Immer wieder erinnert er an die richtige Blickführung und gibt Tipps zur Stabilisierung des Rollers.

Im zweiten Teil des Trainings heißen die Schwerpunkte Bremsen und Kurvenfahren. "Vor allem das Bremsen und Anhalten will geübt werden, hier bestehen die größten Defizite", weiß Achim Kuschefski. Entsprechend unsicher sind die Teilnehmer und die Bremsübungen fallen anfangs noch recht zaghaft aus. Doch mit jedem Versuch werden die Probanden mutiger. Instruktor Josef kennt die Probleme: "Zuallererst müssen die Teilnehmer lernen, dem ABS zu vertrauen. Deshalb sollen sie beim Üben auch in den Regelbereich gelangen - damit sie im Ernstfall nicht davon überrascht sind."

Das eintägige Rollersicherheitstraining mit maximal zehn Teilnehmern kostet 115 Euro, die Anmeldung erfolgt über den ADAC Hessen-Thüringen oder über Honda. Viele Berufsgenossenschaften übernehmen einen Teil der Kosten.

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Quelle:
SZ vom 04.05.2013/goro
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