Seat Alhambra:Der Günstigste des Dreigestirns

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Preise beginnen bei 46 990 Mark

(SZ vom 20.09.2000) Großraumlimousinen haben schon seit langem einen festen Platz in der Gunst der Käufer. So wundert es auch nicht, dass die Autohersteller weiterhin in diesem Segment aktiv sind und ihre Fahrzeuge immer dem neuesten technischen und optischen Stand anpassen. Deshalb hat jetzt auch Seat den Alhambra, der bekanntermaßen baugleich mit dem VW Sharan und Ford Galaxy ist, einer Modellpflege unterzogen.

Die zweite Alhambra-Generation erfreut durch eine frischere Optik, die sowohl die Außenhaut als auch das Interieur betrifft. Um ihn noch besser von den Drillingsbrüdern unterscheiden zu können, prangt nun das neue Seat-S in der Mitte des chromgefassten Kühlergrills. Die großen Doppelscheinwerfer wurden hinter eine Glasabdeckung gesperrt und auch am Heck sind die Leuchten wuchtiger geworden.

Innen fühlt sich alles wohliger und hochwertiger an. Der Alhambra hat sich vom soliden Nutzesel zum Pkw-gleichen Van entwickelt. Dazu trägt auch die umfangreiche Motorenpalette bei. Bei einer ersten Begegnung zeigten der 115-PS-starke TDI und der 1,8-Liter-Turbo-Benziner sowohl Kraft als auch Laufruhe. Gerade beim direkteinspritzenden Turbodiesel, der nun aus der Riege der neuen Pumpe-Düse-Aggregate stammt, zeigt sich das maximale Drehmoment von 310 Nm auf seine angenehmste Weise. Die 81 kW (115 PS) bei einem Hubraum von 1,9 Liter mobilisieren den gut 1,6 Tonnen schweren Wagen spielend. Angenehm ist das für alle Modelle serienmäßige Sechsgang-Getriebe.

Beim Turbo-Motor mit 1,8 Liter Hubraum und einer Leistung von 110 kW (150 PS) beträgt das maximale Drehmoment lediglich 170 Nm. Damit erbringt der Vierzylinder zwar gute Fahrleistungen (199 km/h Höchstgeschwindigkeit, Null auf 100 km/h in 10,9 Sekunden), doch fehlt es ihm ein wenig an Durchzugsfreude. Erfreulich ist dagegen, dass alle Motoren bei Seat die strengsten Abgasnormen (D4 bei den Benzinern, Euro 3 bei den Dieseln) erfüllen.

Den flexiblen Innenraum mit bis zu 2610 Litern Ladevolumen kann man sich in drei verschiedenen Ausstattungen (Stella, Signo und Sport) einrichten lassen. Allen gemeinsam ist eine hohe Sicherheitsausstattung, die Front- wie Seitenairbags, Gurtstraffer und eine serienmäßige Isofix-Ausrüstung umfasst. Für Familien mit Kindern hat sich Seat auch noch weiteres einfallen lassen. Der Alhambra hat spezielle Sitze in der Mittelreihe, die mit wenigen Handgriffen von einem herkömmlichen zu einem Kindersitz umgebaut werden können. Diese Sitzkissen sind in zwei Positionen einstellbar und können somit Kinder von neun bis 32 Kilogramm sicher transportieren, ohne dass ein eigener Kindersitz gekauft werden muss.

Für den Alhambra Jahrgang 2001 sind als Grundpreis 46 990 Mark fällig, wobei die Spanne bis zu 69 410 Mark für den 2,8 V6 mit Tiptronic reicht. Für den V6 und den 115-PS-TDI wird es in wenigen Wochen einen permanenter Allradantrieb geben. Die Aufpreisliste, die Komfort- und Technik-Details wie beheizbare Sportsitze, CD-Wechsler, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, ESP beinhaltet, kann den Preis ganz schnell in Richtung 80 000-Mark-Marke treiben.

Doch wird im Vergleich zu Sharan und Galaxy deutlich, dass der Alhambra der Günstigste der Drei ist. Da Seat schon lange den Standard des Mutterkonzerns VW erfüllt und nicht mehr unter einem Billig-Image leiden muss, steht weiterhin der Gunst der Käufer für den Seat-Van nichts im Wege.

Von Marion Zellner

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