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Rückruf von 870 000 Geländewagen:Bremsprobleme bei Chrysler

Nach General Motors muss auch US-Rivale Chrysler zahlreiche Autos in die Werkstätten zurückrufen. Der Grund sind schwergängige Bremsen. Für die Fiat-Tochter kommt die Maßnahme zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Die US-Autoindustrie ist in der Krise: Nach General Motors (GM) muss nun auch der US-Rivale Chrysler zahlreiche Autos in die Werkstätten zurückrufen. Betroffen seien etwa 870.000 Geländewagen, bei denen es zu Problemen mit der Bremse kommen könnte, teilte die Fiat-Tochter am Mittwoch mit. Fahrer hätten sich darüber beschwert, dass das Bremspedal nur schwer zu bedienen sei. Es sei deswegen zu einem Unfall gekommen, bei dem allerdings niemand verletzt wurde.

Für den US-Autobauer kommen die Rückrufe zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Chrysler hat den Absatz in seiner Heimat im März überraschend kräftig um 13 Prozent gesteigert. Insgesamt seien 193 915 Fahrzeuge verkauft worden, wie die Tochter des italienischen Herstellers Fiat am Dienstag mitteilte. Vor allem die in den USA besonders beliebten Pritschenwagen wie der Pick-up-Truck Ram sowie der Geländewagen Cherokee waren gefragt. Auch in den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 konnte Chrysler seinen Aufwärtstrend aus dem Vorjahr fortsetzen und den Absatz in den USA deutlich steigern.

GM droht eine Klagewelle

General Motors hingegen vermeldete erst einmal keine Verkaufszahlen. Die Opel-Mutter musste seit Jahresanfang mehr als sechs Millionen Autos zurückrufen, unter anderem wegen Problemen mit der Zündung, die für mehrere tödliche Unfälle verantwortlich sind. GM droht eine Klagewelle und ein massiver Vertrauensverlust, der den Konzern im Rennen um die Weltmarktführung mit Branchenprimus Toyota und Volkswagen ausbremsen könnte. Opel ist von den Zündschloss-Problemen kaum betroffen.

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SZ.de/Reuters/dpa/reek/hart
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