Concorde:Triumph und Fiasko

Der Erstflug des Überschall-Jets fand am 2. März 1969 statt. 2003 wurde die Concorde endgültig ausgemustert. Ein Rückblick in Bildern.

Günther Fischer

22 Bilder

Concorde Erstflug

Quelle: SZ

1 / 22

Vom französisch-britischen Überschallflugzeug Concorde wurden nur 20 Exemplare gebaut. Der Erstflug fand am 2. März 1969 statt - 2003 wurde der schnelle Vogel endgültig ausgemustert. Ein Rückblick

Am Nachmittag des 2. März 1969 begann eines der denkwürdigsten Kapitel der Luftfahrtgeschichte: Im südfranzösischen Toulouse hob das Überschallflugzeug Concorde zu seinem 22-minütigen Erstflug ab.

Im Bild: der Start zum Erstflug

Foto: AP

Concorde Erstflug Charles de Gaulle

Quelle: SZ

2 / 22

Zuvor, am 26. Mai 1967, hatte sich der französische Staatspräsident Charles de Gaulle (li. im Bild, mit Brille) auf der Luftfahrtausstellung in Paris das Düsentriebwerk angesehen, das die Concorde 001 antreiben sollte.

Foto: AP

Concorde Erstflug

Quelle: SZ

3 / 22

Als die Zukunft noch ein optimistisches Versprechen war: Stolz stellten sich Stewardessen verschiedener Fluglinien vor einem Modell der Concorde auf - das rechte Bein immer schön ausgestellt.

Foto: Keystone/Getty Images

Concorde Erstflug

Quelle: SZ

4 / 22

Rund 100 Menschen dürfen zwei Jahre vor dem Erstflug in einem Modell der Concorde zur Probe sitzen - am 24. Februar 1967, auf dem Gelände der British Aircraft Corporation Ltd. (BAC) in Filton bei Bristol (Großbritannien).

Foto: Getty Images

Concorde 002

Quelle: SZ

5 / 22

Blick in die Hallen der BAC in Filton, Bristol: Hier entsteht gerade die Concorde 002, die mit der in Frankreich gebauten 001 völlig identisch war.

Foto: Getty Images

Concorde 002

Quelle: SZ

6 / 22

Und fertig war sie: die Concorde 002 parkt auf dem Rollfeld in Filton.

Foto: Getty Images

Concorde Rumpf

Quelle: SZ

7 / 22

Die gedehnte Zeit: Mit zweifacher Schallgeschwindigkeit (Mach 2) düste die Concorde in nur gut drei Stunden über den Atlantik. Die Ankunftszeit in New York nach Ortszeit lag dabei in aller Regel vor der Abflugzeit.

Der Verbrauch bei diesem Tempo: 23.000 Liter Kerosin pro Stunde - und das bei einer Kapazität von nur rund 100 Passagieren (zum Vergleich: ein moderner Airbus A320 benötigt nur ein Zehntel dieser Menge und bietet dazu noch Platz für 150 Passagiere).

Foto: Christian Kath, veröffentlicht unter der GNU Free Documentation License

Concorde Nase

Quelle: SZ

8 / 22

Die charakteristische Klappnase der Concorde heizte sich bei doppelter Schallgeschwindigkeit auf rund 127 Grad Celsius auf, die gut 62 Meter lange Maschine dehnte sich bei diesem Tempo zudem um 14 Zentimeter.

Die Nase wurde bei Start und Landung stets hydraulisch heruntergeklappt, um den Piloten eine bessere Sicht zu ermöglichen. Das versteht man sofort, wenn man ...

Foto: AP

Concorde Cockpit

Quelle: SZ

9 / 22

... diesen Arbeitsplatz der Sonderklasse sieht: das Cockpit der Piloten.

Die Position des Piloten der Concorde lag 11,4 Meter vor dem Bugrad, so dass beim Einlenken auf die Start- und Landebahn die Pilotenkanzel weit über den angrenzenden Rasen ragte. Allein diese Ansicht macht deutlich, warum die Concorde über ein zusätzliches transparentes Visier verfügte - die Piloten hätten den Boden sonst schlicht nicht sehen können.

Pilot und Kopilot saßen nebeneinander im Cockpit, während der Flugingenieur auf einem Drehstuhl hinter dem Kopiloten Platz nehmen musste. Die beengten Platzverhältnisse im Cockpit erforderten zudem eine ungewöhnliche Gestaltung der Steuerhörner - auch um zu vermeiden, dass eine Drehbewegung am Horn durch die Beine des Piloten behindert wird.

Bei Geschwindigkeiten von über 460 km/h wurden die Nase und der Schutzschild aus Gründen der Aerodynamik dann wieder vollständig hochgezogen.

Foto: AP Photo

Concorde Innenraum

Quelle: SZ

10 / 22

Der Innenraum der Concorde: Großzügige Platzverhältnisse sehen anders aus. Dennoch begeisterten sich nicht nur Technikfreaks sondern auch zahlreiche Manager und Prominente für den Überschallflieger.

In 18.000 Metern Höhe wurden Claudia Schiffer, Paul McCartney, Sting, Elton John und vielen anderen Prominenten Champagner und Gänseleber serviert.

Foto: Ferdinand Zen-Eldin, veröffentlicht unter der GNU Free Documentation License

Concorde Gäste

Quelle: SZ

11 / 22

Adelige Gäste: HRH Prince Edward, Duke of Kent (rechts) mit Baroness O'Cathain, ein Mitglied des British Airways Board, an Bord der Concorde.

Foto: afp

Concorde Gäste

Quelle: SZ

12 / 22

Prominente Gäste: Star-Designer Sir Terence Conran (links) und Schauspieler Nigel Havers (rechts)

Foto: afp

Concorde Buckingham Palace

Quelle: SZ

13 / 22

Als noch gejubelt werden durfte: Zum 50. Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. düste eine Staffel der Royal Air Force am 4. Juni 2002 im Formationsflug über das Queen-Victoria-Denkmal vor dem Buckingham Palace - angeführt von einer Concorde.

Foto: AP

Concorde Erstflug

Quelle: SZ

14 / 22

Urgewalt der Technik - und dennoch erfolglos: Der elegante Deltaflügler flog stets gegen den Zeitgeist. Schon kurz nach dem ersten Linienflug 1976 hatten zahlreiche Fluggesellschaften wegen der ersten Ölkrise ihre Bestellungen für den Jet wieder storniert. Der wichtigste Grund: der hohe Kerosinverbrauch. Zudem ....

Foto: rtr

Concorde Überschallflug

Quelle: SZ

15 / 22

... war die Concorde besonders laut: Der charakteristische Knall beim Durchbrechen der Schallmauer führte dazu, dass die meisten Staaten dem Jet nur eine Überfluggenehmigung unter der Schallgrenze erteilten. Die Folge: Der Pilot konnte nach dem Start in Europa erst über dem Atlantik richtig Gas geben.

All das schränkte die Einsatzmöglichkeiten der Concorde ziemlich ein. Allein Air France und British Airways stellten schließlich 16 Maschinen in den Liniendienst.

Foto: rtr

Concorde Absturz Paris

Quelle: SZ

16 / 22

Die Katastrophe: Mit brennendem Triebwerk hob am 25. Juli 2000 der Air-France-Concorde-Flug 4590 vom Charles-de-Gaulle-Flughafen in Paris ab.

Die Concorde war beim Start über ein Metallteil gerollt, das ein kurz zuvor abgehobenes Flugzeug verloren hatte. Es zerfetzte bei eine Geschwindigkeit von 324 km/h einen Reifen, dessen Teile gegen die linke Tragfläche geschleudert wurden.

Die Schockwellen zerrissen den Tank Nummer fünf von innen, herausströmendes Kerosin entzündete sich. Die ...

Foto: AP Photo/Toshihiko Sato

Concorde Absturz Paris

Quelle: SZ

17 / 22

... brennende Concorde taumelte etwa eine Minute in einer Höhe von 60 Metern, neigte sich nach links und stürzte dann auf ein Hotel im Pariser Vorort Gonesse. Alle Passagiere, die vier Besatzungsmitglieder und vier Menschen am Boden wurden getötet - insgesamt 113 Menschen. Der Anfang vom Ende der Concorde-Ära.

Der japanische Geschäftsmann Toshihiko Sato war es, der die Aufnahmen aus einem anderen Flugzeug heraus machte.

Foto: rtr

Concorde letzte Flug

Quelle: SZ

18 / 22

Air France und British Airways steckten nach dem Absturz zwar noch einmal Millionen in die Umrüstung ihres Prestige-Flugzeugs, das seine Zulassung auch prompt wieder bekam und erneut starten durfte. Allerdings ...

Im Bild: Der letzte Flug der Concorde über den britischen Airbus-Werken - kurz vor der Landung.

Foto: dpa

Concorde Comeback

Quelle: SZ

19 / 22

... kam das Comeback der Concorde Ende 2001 erneut zur falschen Zeit: Kurz nach den Terroranschlägen von New York und Washington steckte die Luftfahrt in der Krise - und zu wenige Passagiere wollten die 8000 Euro für den Transatlantikflug bezahlen.

Im Bild: der letzte Landeanflug der Concorde auf London-Heathrow, am 24. Oktober 2003.

Foto: afp

Concorde New York

Quelle: SZ

20 / 22

Die letzten Reisen: Die Concorde der British Airways glitt am 25. November 2003 unter der Verrazano Narrows Bridge an der New York Bay hindurch - auf ihrem Weg ins Intrepid Sea-Air-Space Museum.

Foto: AP

Concorde Sinsheim

Quelle: SZ

21 / 22

Die letzten Reisen: Die Air-France-Concorde F-BVFB schwamm am 19. Juli 2003 vorbei an Germersheim rheinabwärts nach Altlussheim. Bestimmungsort war ...

Foto: AP

Concorde Sinsheim

Quelle: SZ

22 / 22

... das Technikmuseum in Sinsheim. Der Überschall-Jet ist dort neben seiner russischen Konkurrenzmaschine, einer Tupolew Tu-144, zu sehen. Das Museum hatte die Concorde zum symbolischen Preis von einem Euro gekauft.

Mit der Ausmusterung der Concorde 2003 endete vorerst der Traum vom zivilen Überschallflug.

Foto: dpa

© sueddeutsche.de/gf
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: