Ratgeber: Promille-Grenzen:Andere Länder, andere Werte

Wieviel Bier, Wein oder Schnaps ein Autofahrer trinken darf - da sind sich die Gesetzgeber in Europa uneins. Manche Länder tolerieren 0,8 Promille. Anderswo gilt die Null-Grenze. Verstöße können richtig teuer werden.

Susanne Kilimann

In den meisten europäischen Staaten gilt - wie auch in Deutschland - die 0,5-Promille-Grenze. Ein halber Liter Bier, ein Glas Wein (0,2 Liter) oder zwei Gläschen Sekt (maximal 0,2 Liter) - dann ist das halbe Promill auch schon erreicht.

In Großbritannien, Irland und Luxemburg dürfen Autofahrer immer noch etwas mehr trinken: Dort liegt die Obergrenze bei dem früher auch in Deutschland geltenden Wert von 0,8 Promille. Die Ausnahme ist Schottland: Im Land des Malt-Whiskeys ist nichts erlaubt: 0,0 Promille! Lediglich in der Republik Zypern (südlicher, griechischer Teil der Insel) ist noch etwas mehr erlaubt - erst wenn 0,9 Promille überschritten werden, haben Autofahrer ein Problem.

In Estland, Norwegen, Schweden und Polen ist Alkohol am Steuer so gut wie tabu. Bei einer Grenze von 0,2 Promille kann man höchstens mal am Weinglas nippen - schon ist der Grenzwert erreicht.

In Rumänien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, in der Slowakei sowie in Estland und Malta dürfen sich Autofahrer nur völlig nüchtern ans Steuer setzen. Gleiches gilt für Autofahrten in der Türkei - wenn man mit PKW und Anhänger unterwegs ist. Ohne Hänger sind 0,5 Promille erlaubt.

Und in Griechenland wird ein Unterschied zwischen Fahranfängern und alten Hasen gemacht. Die 0,5-Promille-Grenze gilt nur, wenn man den Führerschein bereits länger als zwei Jahre hat. Bis dahin darf sich der Fahrer mit höchstens 0,2 Promille Alkohol im Blut hinters Steuer setzen.

Autofahrer, die gegen den gesetzlichen Alkohol-Höchstwert verstoßen, müssen mit drastischen Geldbußen rechnen. In der Schweiz zum Beispiel starten die Bußgeldsätze für Alkoholverstöße bei 775 Euro, in Frankreich bei 750 Euro. In Großbritannien kann die Geltstrafe schnell in die Tausende gehen - vor allem dann, wenn der Fahrer in einen Unfall verwickelt ist. In Schweden und Finnland richtet sich das Bußgeld bei Alkohol-Verstößen nach dem Einkommen. Ein oder mehrere Monatsgehälter können fällig werden.

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