Rätsel der Woche:Wie ökologisch ist ein Elektroauto?
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Wie bei allen Produkten ist eine Ökobilanz auch beim Elektroauto eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Da wäre, zum einen, der Ressourcenverbrauch. Für die Herstellung eines Elektroautos braucht es so seltene Stoffe wie Gallium, Kobalt und Lithium und auch Seltene Erden wie Dysprosium. Hielte der Trend zum Elektroauto an, so rechnet das Umweltbundesamt vor, bräuchte es bis 2030 sechsmal so viel Dysprosium, als zuletzt weltweit gefördert wurde. Und allzu oft spielt der Umweltschutz bei der Förderung so seltener Rohstoffe nur die Nebenrolle. Lösen ließe sich das Problem durch effizientere Batterien oder aber zunehmendes Recycling. Gebrauchte E-Autos werden so zur wahren Goldgrube.
Bliebe das Problem der Kraftstoffe. Denn richtig klimafreundlich sind Elektroautos nur, wenn sie mit grünem Strom fahren. Zwar holen sie aus der eingesetzten Energie deutlich mehr heraus als etwa ein Benziner. Solange aber in dieser Energie auch fossiler Strom steckt, verlagern sich diese Verluste ins Kraftwerk.
Mehr E-Autos bedeutet mehr Strom
In einem Kohlekraftwerk etwa gehen zwischen 60 und 70 Prozent der Energie verloren, nur der kleinere Teil wandert ins Stromnetz. Auf dem Weg zum Elektroauto gehen noch einmal um die sechs Prozent des Stroms verloren. Ökologisch korrekt wird ein elektrischer Kilometer also erst nach Vollendung der Energiewende. Weil aber mit einer wachsenden Zahl an E-Autos die Nachfrage nach Strom steigt, wird der Weg zur Wende weiter.
Die Vorteile freilich wiegen nicht minder schwer. So könnte ein Netz parkender E-Autos dereinst auch die schwankende Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom ausgleichen - angeschlossen ans Netz, würden die Batterien zur idealen Ergänzung des Ökostroms. Elektromotoren machen zudem kaum noch Lärm und erzeugen auch keine Stickoxide. Für Städter könnten die Elektroautos so zum Segen werden.