In der niederländischen Gemeinde Krommenie leben nur etwa 17 000 Einwohner - aber sie radeln über eine der fortschrittlichsten Straßen der Welt. Vor einem Jahr baute das Dorf einen 70 Meter langen Fahrradweg, in dessen Betonplatten Solarzellen eingelassen sind. Der Weg hat seitdem 9800 Kilowattstunden Solarenergie produziert - genügend Strom für drei Haushalte.
Diese Zwischenbilanz übersteigt die Erwartungen der Entwickler. Sie gingen wegen Faktoren wie Schmutz und der Tatsache, dass Fahrradfahrer einen Schatten auf die Straße werfen, von einem niedrigeren Ergebnis aus, wie Sten de Wit von der Firma "SolaRoad" zum Magazin Fast Company sagte.
Noch fällt die Kostenbilanz des Fahrradweg-Prototyps, der die Gemeinde etwa drei Millionen Euro gekostet hat, negativ aus. Doch das Unternehmen rechnet damit, dass die Gemeinde diese Kosten in 15 Jahren wieder eingenommen haben wird. Anders als bei üblichen Straßen, die ständig unterhalten werden müssen und damit fortwährend Geld kosten, aber keines verdienen.
Ähnliche Projekte in aller Welt
Die Forscher von "SolaRoad" arbeiten nun daran, dass ihr System auch dem Verkehr auf Straßen und Autobahnen standhält. Ähnliche Versuche gibt es in Idaho, wo ein Ehepaar für das Projekt "Solar Roadways" 2,2 Millionen Euro Spenden per Crowdfunding einsammeln konnte.
In Deutschland stockt die Entwicklung von Solarstraßen: Donald Müller-Judex, der die Firma Solmove gegründet hat und Autobahnen mit flexiblem Photovoltaik-Belag bauen möchte, hat bis Ende September noch nicht das nötige Startkapital von einer Million Euro auftreiben können.