Piratenüberfälle:Freibeuter im Fadenkreuz

Moderne Technik soll Schiffspiraten abwehren, bisweilen erreicht sie aber genau das Gegenteil.

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Tanker Schiffe Piratenüberfall

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Moderne Technik soll Schiffspiraten abwehren, bisweilen erreicht sie aber genau das Gegenteil.

Leichtes Spiel hatten Piraten im Golf von Aden bislang nicht nur deshalb, weil ...

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... deutschen wie internationalen Marineverbänden ein wirksames Eingreifen untersagt war.

or allem langsame Schiffe mit tiefliegendem Deck sind auch durch technische Vorkehrungen kaum zu schützen.

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Von 16.000 Pötten, die pro Jahr auf dem Weg zum Suez-Kanal den Golf von Aden durchqueren, wurde zwar "nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz" überfallen, wie der Verband deutscher Reeder bestätigt.

Svante Domizlaff, Sprecher der Deutschen Afrika-Linien, hält es trotzdem nach wie vor für die beste Empfehlung, "einen großen Bogen" um die betreffenden Küsten zu fahren.

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Von den Überfällen profitiert die Security-Branche mit einer ganzen Palette von Ausrüstungsgegenständen, die ursprünglich entwickelt wurden, um Demonstranten oder renitenten Bevölkerungsgruppen zu Leibe zu rücken.

Sogenannte ...

Long Range Acoustic Devices

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... Long Range Acoustic Devices (LRAD; im Bild) erzeugen mit Hilfe einer satellitenschüsselgroßen Anlage noch auf 1000 Meter Distanz einen Schallpegel bis zu 150 Dezibel (entsprechend einem Jettriebwerk aus 30 Metern Entfernung) auf einer Frequenz von zwei bis drei Kilohertz.

Wahlweise sind die Geräte auch aus einem simplen MP3-Player zu speisen. Ohrstöpsel reichen laut Hersteller nicht aus, um der "akustischen Autorität" standzuhalten.

Universal Automatic Identification System

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Leider hat sich gezeigt, dass manche Maßnahme, die der Sicherheit der Seeschifffahrt dient, geradezu eine Einladung zum Missbrauch darstellt - wie zum Beispiel ein Instrumentarium, das ursprünglich der Verkehrssicherheit auf internationalen Schifffahrtsrouten dienen sollte.

Das Universal Automatic Identification System (UAIS; im Bild) wurde entwickelt, um Tankerunfälle und Kollisionen von Frachtern zu vermeiden. Ähnlich den Funktranspondern, die auf dem Radar der Flugüberwachung Richtung und Kennung von Passagierjets anzeigen, sind die Schiffs-Sender seit 2005 Pflicht.

Wie Polizei- oder Flugfunk auf Ultrakurzwelle (UKW) gut zu empfangen, schicken sie in regelmäßigen Intervallen Daten über das Schiff, seine Ladung, Gefahrgutklasse, Geschwindigkeit, Reiseziel, Route und Manövrierfähigkeit in den Äther. Weil die Daten ausdrücklich auch dazu gedacht sind, kleineren Schiffen bei schlechter Sicht Ausweichmanöver zu gestatten, gibt es preiswerte Empfänger, die in Verbindung mit einer entsprechenden Software sämtliche Bewegungen größerer Schiffe in einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern Entfernung vor der Küste bequem auf einem Laptop abbilden - samt Auskunft darüber, ob sie als Beute geeignet sind.

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