Pedelec:Welche Reichweite hat der Akku beim E-Bike?

Der Akku ist das Herzstück eines jeden E-Bikes. Doch welche Distanz lässt sich damit überhaupt zurücklegen und wie sieht es mit der Lebensdauer aus? Das Wichtigste zu Pedelec-Akkus.

Von Florian Maier

Der Akku ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Pedelecs oder E-Bikes. Schließlich versorgt er den Elektromotor mit der nötigen Energie. Obwohl es etliche Bauarten bei den Energiespeichern gibt, haben sich Lithium-Ionen-Akkus am Markt durchgesetzt, wie auch ein Blick auf die Modellpalette verschiedener großer Hersteller zeigt. Diese Akkus gelten aufgrund ihres vergleichsweise geringen Gewichts von etwa zwei bis drei Kilogramm, ihrer hohen Leistung und ihrer Umweltverträglichkeit als Maß der Dinge und kommen in den meisten hochwertigen Elektrofahrrad-Modellen zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil der Lithium-Ionen-Energiespeicher: Sie büßen bei Teilladungen nicht an Kapazität ein. Einen Anhaltspunkt über die Qualität des Akkus kann auch dessen Garantiezeit geben. Unter zwei Jahren sollte der Garantieanspruch nicht liegen. Sonst kann es sich lohnen, mehr Geld für einen besseren Akku auszugeben und von längerer Garantiezeit und Haltbarkeit zu profitieren.

Welche Faktoren die Reichweite beeinflussen

Wie lange und über welche Distanz der Akku eines Elektrofahrrads durchhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Stärke der Motor-Unterstützung spielt eine Rolle und auch die Kapazität des Akkus selbst. Weitere Kriterien hinsichtlich der Reichweite sind das Nutzungsverhalten und die Topografie des Geländes. Wer mit hoher Motorunterstützung starke Steigungen in Angriff nimmt, beansprucht die Batterie besonders stark. Wer mit minimaler Unterstützung in flachem Gelände unterwegs ist, kommt mit dem Elektrofahrrad deutlich weiter. Auch das eigene Körpergewicht, die Zuladung, die Außentemperatur sowie der Luft- und Rollwiderstand müssen berücksichtigt werden.

In der Regel kann ein Mittelklasse-Akku eine Distanz von circa 40 bis 60 Kilometern problemlos mit einer Ladung zurücklegen. Die Herstellerangaben gehen oft weit darüber hinaus, allerdings sind diese theoretischen Reichweiten in der Praxis oft nicht zu erreichen.

1000 Ladezyklen sind möglich

Die Lebensdauer der E-Bike- und Pedelec-Akkus hängt von deren Qualität ab. Ein hochwertiger Lithium-Ionen-Akku bringt es in der Regel auf 1000 Ladezyklen, was je nach Nutzungs-Intensität einer Lebensdauer von drei bis fünf Jahren gleichkommt. Dabei ist zu beachten, dass der Akku schon etwa nach der Hälfte der Ladezyklen allmählich Kapazität abbaut. Nach 1000 Ladezyklen verringert sich die Aufnahmefähigkeit von Lithium-Ionen-Akkus auf etwa 50 bis 60 Prozent, sie sollten dann ausgetauscht werden.

Der Schlüssel zu einer möglichst langen Akku-Haltbarkeit liegt in der richtigen Pflege und Wartung. Besonders wichtig ist hierbei, einen Lithium-Ionen-Akku keinesfalls extrem kalten oder heißen Temperaturen auszusetzen sowie darauf zu achten, die Batterie niemals komplett zu entladen. Generell gilt: Unbedingt die Betriebsanleitung des Herstellers sorgfältig studieren und die Anweisungen in jedem Fall befolgen.

Wie lange ein Ladevorgang bei einem Lithium-Ionen-Akku dauert, hängt von seiner Kapazität und dem Ladegerät ab. So kann ein Ladevorgang zwischen zwei und zehn Stunden in Anspruch nehmen. Die Kosten hierfür liegen je nach Stromtarif im Bereich zwischen zehn und zwanzig Cent.

Im Idealfall lässt sich der Akku eines Elektrofahrrads abnehmen und abschließen. Für einen Ersatzakku müssen E-Bike-Besitzer zwischen 200 und 1000 Euro zusätzlich kalkulieren. Die meisten Elektrofahrrad-Modelle sind mit verschiedenen Akkus kombinierbar. Aufschluss über deren spezifische Ladezeiten und Reichweiten gibt eine Beratung im Fachhandel. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC bietet eine hilfreiche Übersicht zum Thema Akku beim Pedelec und E-Bike (hier).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: