Pariser Autosalon 2006:Auf Abwegen

Die Allradler tun sich in Frankreich bislang deutlich schwerer als im europäischen Umfeld. Doch das könnte bald anders werden.

Es ist nicht so, dass der SUV-Trend völlig spurlos an den Franzosen vorbeigerauscht wäre. Doch 4x4-Technik wird im Land von blau-weiß-rot zumeist mit ausländischen Luxus-Geländewagen in Zusammenhang gebracht. Selbst die dort sonst so erfolgreichen Asiaten haben es in der Kleinwagenklasse deutlich leichter als im Allrad-Segment.

Pariser Autosalon 2006: Interessante Studie: Ford Iosis X

Interessante Studie: Ford Iosis X

(Foto: Foto: Ford)

Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Trend zu sportlichen Geländewagen von den einheimischen Herstellern vollkommen verschlafen wurde. Die drei Platzhirsche Citroen, Renault und Peugeot haben außer einem wenig beeindruckenden Renault Kangoo 4x4 nichts Erwähnenswertes im Programm. Doch noch ist diesbezüglich nicht aller Tage Abend.

Peugeot trabt kraftvoll nach vorn und will als erster ein Lifestyle-Modell auf den Markt bringen, das auch abseits befestigter Straßen glänzen soll.

Heim-...

Konkurrent Renault hat das Tuch jedoch als erster gelüftet und zeigt auf dem Pariser Salon die Studie des Koleos Concept. Der 4,52 Meter lange Allradler soll im Herbst 2008 zu den Händlern kommen und völlig neue Kundengruppen erschließen. Für Geländetauglichkeit sorgen ein variabler Allradantrieb, Bergan- und Bergabfahrhilfen sowie kraftvolle 170 Diesel-PS.

Kleinwagen und mehr oder weniger abgefahrene Studien bestimmen längst nicht mehr allein den alle zwei Jahre stattfindenden Automobilsalon in Sichtweite des Eifelturms. So gibt es auf der diesjährigen Messe eine Vielzahl von Geländewagen zu sehen. Jeep macht Nägel mit Köpfen und präsentiert nicht nur den neuen Jeep Compass, sondern auch die Hoffnungsträger Dodge Nitro und die neuen Jeep-Wrangler-Versionen mit zwei und vier Türen.

Auf Abwegen

...und Auslandsspiele

Frankreich kommt langsam auf den robust-rustikalen Geschmack, und die Automobilindustrie hat entsprechende Leckerbissen parat. BMW zeigt in Paris das brandneue 3er-Coupé auch mit dem dynamischen Vierradantrieb Xdrive. Nur ein paar Meter weiter glänzt der aufgefrischte X3. Mitsubishi hält seinen Evergreen Pajero ebenfalls nicht länger im Verborgenen und enthüllt an der Seine das neue Aushängeschild seiner Klasse. Gleich neben dem Pajero kann man einen Blick auf die Anfänge der japanischen Allradtechnik werfen. Hier steht das Prunkstück Mitsubishi PX 33 aus dem Jahre 1933 mit robusten Geländereifen und kriegstauglicher 4x4-Technik.

Allrad und Pariser Salon, das schließt sich spätestens seit diesem Jahr nicht mehr gegenseitig aus. Der neue Land Rover Freelander, der aufgefrischte VW Touareg oder die sehenswerte Studie des Ford Iosis X sind ebenso Blickfang wie der Skoda Scout, sozusagen ein Audi Allroad für Freunde der tschechischen Automobilkunst.

Back to the Roads

Ausschließlich straßentauglich, aber ebenfalls mit zwei angetriebenen Achsen unterwegs sind die Hightech-Mobile Lexus LS 600h und der Audi R8.

Hinter den Kulissen deutet vieles darauf hin, dass die nächsten Opel-Massenmodelle ebenfalls mit Allradtechnik zu bekommen sein werden. 4x4-Vortrieb ist beim neuen Geländecoupe SsangYong Actyon ebenso selbstverständlich wie beim Opel Antara.

Auch Mazda und Nissan wagen sich mit völlig neuen Varianten ins leichte Gehölz. Mazda zeigt in Paris seinen sehenswert sportlichen CX-7 mit 260 PS und Handschaltung. Nissan löste mit einem Allrad-Crossover sogar sein erfolgloses Kompaktklassemodell Almera ab. Der neue heißt Qashqai und ist nach einem Nomadenstamm benannt. Na dann, ab in den Wald.

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